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Marktheidenfeld
Keine Chance für Antrag der Freien Wähler
Gewünschte Bedarfserhebung für Veranstaltungsgebäude stößt im Marktheidenfelder Stadtrat nicht auf Begeisterung. Andere Fraktionen werfen den FW Wahlwerbung vor.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 15.04.2019 02:12 Uhr

Eine erste Ahnung vom allmählich heraufziehenden Kommunalwahlkampf bekamen die Zuhörer am Donnerstagabend im Sitzungssaal des Marktheidenfelder Rathauses, als es um die Erörterung eines Antrags der Freien Wähler (FW) ging, der schließlich mit 16:7 Stimmen abgelehnt wurde. Es ging um die Bedarfsermittlung "für ein funktionales Veranstaltungsgebäude" in der Kernstadt. Diese Erhebung sei sinnvoll und legitim, fanden die FW-Vertreter. Das Ansinnen sei "populistisch" und "reiner Wahlkampf", meinten die anderen. 

Burkhard Wagner, der Fraktionschef der Freien Wähler, begründete den Antrag damit, dass nicht nur in der Stadtteilen, wo Dorfgemeinschaftshäuser entstehen, sondern auch in der Kernstadt der Wunsch nach einem Veranstaltungsgebäude geäußert werde. Ob dafür wirklich Bedarf bestehe, das solle die Verwaltung durch "ein öffentliches, informelles Treffen mit den Vereinen der Kernstadt sowie interessierten Mitbürgern" erkunden. Dazu seien auch Vertreter der ortsansässigen Betriebe und Unternehmen einzuladen. Wagner: "Wir wollen eine Bedarfsermittlung für den Stadtrat zur weiteren Beratung."

"Wir brauchen kein weiteres Wonnemar"

"Die SPD lehnt dieses Ansinnen vollumfänglich ab", machte Hermann Menig deutlich, der mit diesem Antrag den Wahlkampf der FW eröffnet sah. "Das werden Begehrlichkeiten geweckt, die noch gar nicht vorhanden sind", gab Hermann Menig zu bedenken und warnte: "Wir brauchen kein weiteres Wonnemar mit noch weiteren Kosten."

Gar als "unverantwortlich" und "populistisch" bezeichnete CSU-Fraktionsvorsitzender Christian Menig den FW-Antrag. "Wir brauchen in Marktheidenfeld zum  jetzigen Zeitpunkt keine Stadthalle", stellte er klar. Da könne es um Millionenbeträge gehen. Außerdem gebe es in der Stadt einige Vereine, "die sich freuen, wenn sie ihre Halle für Veranstaltungen vermieten können".

Harth: Debatte "sehr gefährlich"

Zweiter Bürgermeister Martin Harth fand den Anstoß für eine Stadthallendebatte für "sehr gefährlich". Erst im Herbst habe man beim Blick auf die enorme Liste der Bauvorhaben im Stadtrat die Sorge geäußert, wie all dies zu finanzieren sei. Den Antrag der FW bewertete er als "reines Beschäftigungsprogramm für die Verwaltung, das nicht zielführend ist". 

"Von einer Stadthalle ist nicht die Rede", warf Reinhold Braun (FW) ein. Er wisse, dass dieser Begriff mit Blick nach Lohr negativ besetzt sei. Aber es sei durchaus legitim, den Bedarf für ein Veranstaltungsgebäude zu ermitteln. "Wenn keiner da ist, dann ist das Thema weg", meinte er. Doch die Ratsmehrheit empfand wohl wie Wolfgang Hörnig: "In dem Moment, wo ich eine – nennen wir es Mehrzweckhalle – in den Raum stelle, schaffe ich ein Bedürfnis, wo keines da ist."

 
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  • C. D.
    Man kann bei den Freien Wählern nur noch den Kopf schütteln .
    Hat Marktheidenfeld keine anderen Sorgen und Nöte .
    Nur noch Theoretiker und keine sachlichen Pragmatiker mehr vorhanden .
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