In Hausen darf kein Schlachthaus gebaut und an die Kläranlage angeschlossen werden, beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig (14:0).
Beantragt war der Einbau eines knapp 100 Quadratmeter großen Schlachthauses in eine bestehende Lagerhalle im Hausener Gewerbegebiet Strüth. Dort wollte der Antragsteller vor allem Rotwild aus eigener Zucht schlachten, zerlegen und verarbeiten. Ein ebenfalls in der Halle geplantes zehn Quadratmeter großes Ladenlokal sollte dem Verkauf der eigenen Fleisch- und Wurstwaren dienen. Darüber hinaus war der Einbau einer rund 70 Quadratmeter großen flüssigkeitsdichten Fläche mit Koaleszensabscheider zur Wartung, Reparatur und Reinigung von betriebseigenen Fahrzeugen und Maschinen vorgesehen.
Gleich nach Eingang dieses Nutzungsänderungsantrags bei der Gemeinde habe er das Ingenieurbüro Baurconsult, das vor einigen Jahren die neue Kläranlage geplant hatte, um eine Stellungnahme gebeten, berichtete Bürgermeister Günter Koser (CSU).
Darin heißt es, dass bei der Dimensionierung der Kläranlage eine Reserve von 520 Einwohnergleichwerten eingeplant worden sei. Da bei der Schlachtung einer Großvieheinheit bereits 75 Einwohnergleichwerte anfielen, und an einem Schlachttag in der Regel mehr als eine Großvieheinheit verarbeitet werde, rate man vom Anschluss des geplanten Schlachthauses ab, "um für eine zukünftige Entwicklung der Gemeinde die Reservekapazität zur Verfügung zu haben".
Theobald Herrmann (FW) erinnerte daran, dass man bei der Planung der neuen Kläranlage die Ansiedlung von Schlachtbetrieben bewusst ausgeschlossen habe, um die Kosten für die Bürger in Grenzen zu halten. Insofern könne er dem geplanten Schlachthausanschluss nicht zustimmen. "Ich bin da vollkommen Deiner Meinung", sagte Bürgermeister Koser und auch die anderen Gemeinderatsmitglieder sahen die Sache nicht anders, so dass das Gremium den Nutzungsänderungsantrag einstimmig ablehnte.