Lediglich einen kleinen Überschuss von 240 Euro warf der Neuhüttener Gemeindewald im vergangenen Jahr ab. 278 Festmeter verkauftes Holz erbrachten 6535 Euro Einnahmen, erläuterte Forstamtsrat Stefan Fella vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt am Montagabend im Gemeinderat.
Den Einnahmen standen 6296 Euro an Ausgaben gegenüber. Kleines Trostpflaster: Der Gewinn könnte sich noch ein wenig steigern, da noch nicht alles abgerechnet ist und Zuschüsse zurückfließen. "2018 war kein gutes Jahr für die Forstwirtschaft", erläuterte Stefan Fella. Die Aufarbeitung von Sturm "Burglind" und der Borkenkäfer durch die Trockenheit waren dominierendes Thema im letzten Jahr, so Fella.
Neue Forstplanung
Auch ein neues Forstbetriebsgutachten für den Gemeindewald Neuhütten stellte Fella zusammen mit Forstdirektor Wolfgang Netsch vor. Es beschreibt die Waldbestände, legt einen neuen Hiebsatz fest und ist für die nächsten 20 Jahre gültig. Letztmalig wurde es 1992 aufgestellt.
Der Gemeindewald ist durch die Flurbereinigung erheblich größer geworden: Von 5,7 auf 32,6 Hektar. Die größte Fläche befindet sich am Fernsehumsetzer, der Rest ist um Neuhütten herum zerstreut. Der Holzvorrat liegt bei 284 Festmeter pro Hektar und der Zuwachs bei 8,5 Festmeter pro Hektar. "Das ist ein gutes Mittelmaß", so Netsch. Der Grund dafür: Ein Großteil des Bestands liegt im Altersbereich von 80 bis 100 Jahren.
Den Hiebsatz in den kommenden zehn Jahren berechneten die Forstexperten mit 1200 Festmetern, also 120 Festmeter pro Jahr. Der Hiebsatz ist die festgesetzte Menge, die dem Wald pro Jahr entnommen werden kann und stellt eine gewisse "Richtschnur", die im Schnitt über einen Zeitraum von zehn Jahren eingehalten werden sollte.
Stefan Fella stellte die Planungen in den einzelnen Beständen vor. Ziel des Gutachtes ist auch, "klimastabile Bestände" mit einem Laubholzanteil von 65 und Nadelholzanteil von 35 Prozent zu schaffen. Derzeit liegt das Verhältnis bei ungefähr 50 zu 50.
Kein Einschlag vorgesehen
Die Planungen für 2019 sehen durch den "miserablen Holzmarkt" keine reguläre Holzernte vor. "Wenn der Holzmarkt brummt, können wir was machen und wenn es schlecht ist eben nicht", erläutert Fella seine Strategie, da nur 20 Hektar Wald in der Bewirtschaftung sind.
Durch Restzahlungen aus 2018 könnte am Ende des Jahres wieder eine schwarze Null stehen. Das Forstbetriebsergebnis und das neue Gutachten segnete der Gemeinderat einstimmig ab.