„Nur echt mit dem Keiler“ lautet der Slogan von Keiler-Bier. Ebenso urig und echt feierten am Samstagmorgen 70 Keiler-Clubs mit der Rekordteilnehmerzahl von 1250 Fans ihr Bier. Exakt um 9.30 Uhr startete im Brauereihof der Festzug der „Gerstensaft-Gurus“ aus Deutschland und der Welt samt vier Blaskapellen zur Mainlände.
Der Willkommensgruß von Norbert Lange, Würzburger Hofbräu-Geschäftsführer, galt „internationalen und nationalen, bayerischen und fränkischen Keiler-Fans“ von 70 Gruppierungen. Eingeladen waren alle 290 Clubs. Nach kurzem Regenschauer lachte die Sonne vom weiß-blauen Himmel und nach der Aufwärmphase bei einem frisch gezapften Keiler Weißbier zur Musik von „Freehander“ Frank Schwab fiel der Startschuss zum Keiler Weißbier-Frühschoppen der 71. Spessartfestwoche.
Vier Kapellen
Matthias Klingbeil vom Hofbräu-Team führte am Steuer des Keiler-Amarok den farbenprächtigen Zug an. Das Spektakel wurde begleitet von traditioneller Blasmusik der „Wiesthaler“, der „Wombacher Blasmusik“, dem „Musikverein Neuhütten“ und der „Musikkapelle Waldzell“ (angeführt von der zweiten Waldzeller Musik-Generation Marie und Finn). Das lautstarke „Halli, Hallo, wie schön, dass wir da sind“ wurde von den Zuschauern an der Strecke mit viel Applaus erwidert.
Gänsehautmomente
Für Gänsehautmomente unter den Blasmusikliebhabern sorgte der Einmarsch ins Festzelt, als die vier Kapellen in schönstem Einklang Ernst Moschs „Böhmischen Traum“ anstimmten.
Namentlich begrüßt wurden die Clubs heuer nicht von Bürgermeister Mario Paul, sondern vom Hofbräu-Team um Norbert Lange. Der Grund: Man hatte schlicht und einfach vergessen, das Stadtoberhaupt einzuladen.
„Welcome to Lohr“ hieß es zum 15. Mal für die „Vier Finnen“ (Tampere). Die weiteste Anreise hatte der „Canadian Keiler Fanclub“ aus Ontario. Ein „Prosit der Gemütlichkeit“ galt den „Stetter Wildsäu“ aus der Schweiz, den „Heidekeilern Natendorf“ (Lüneburger Heide) ebenso wie der heimischen „Braurotte“ mit der Keiler Pferdekutsche.
Treue Freunde der obergärigen Weißbierspezialität aus dunklem Malz mit dem Alkoholgehalt von 5,2 Prozent sind die „Spessart-Taunus-Keilerfreunde“, „Main Spessart Camping international Neustadt und Lohr“, die „Kamikaze Keiler Berch“ oder aus dem benachbarten Hessen „Rommerz Die Kemmetetaler“.
Geiler als Keiler?
Originell waren Namen wie „Geiler als Keiler“, „Die Mudda sei Keiler“ oder „Fraternitas Porci Singulari“. Die „Stuiffia Keiler Stuttgart“ aus 40 Studienkollegen gehen auf die Initiative des Sendelbachers Gerhard Endres zurück.
Am Morgen hatte man nach einer 32 Kilometer langen Kanufahrt auf dem Main das Ziel „Frühschoppen“ erreicht. Und wussten Sie, dass das „Sechs-Länder-Dreieck“ in der Lohrer Lehmskaute beheimatet ist?
Großes Lob von allen Seiten gab es für die „Wiesthaler“, die mit Bierzeltklassikern dem feierwütigen Volk mächtig einheizten und zum Mitklatschen auf den Bänken animierten. Ein Jagdhornsignal gaben die Bläser des Stammtisches „Sauruh“.
Saugut drauf
„Die Stimmung ist prächtig, die Keilerclubs sind saugut drauf“, strahlte Matthias Klingbeil mit der Sonne um die Wette. Heuer durften die Weißbierfreunde neben dem Keiler Baumstammsägen erstmals bei „Hau den Lukas“ und beim „Maßkrug schieben“ ihre Kräfte beziehungsweise ihre Geschicklichkeit messen.