Katharina Hahn lernt bei Schleunung in Marktheidenfeld in vierter Generation Druckerin. Damit folgt sie Urgroßvater, Großvater und Vater – doch ist sie die erste Frau in dieser stolzen Reihe, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie sagt dazu: „Kinder lernen von ihren Eltern. Ich bin mit Gesprächen über die Druckindustrie aufgewachsen, und als es dann an die Berufswahl ging, wollte ich einen Beruf lernen, den ich kannte. Warum dann nicht den, der in meiner Familie Tradition hat?“
Auch in ihrem Ausbildungsbetrieb, Schleunung in Marktheidenfeld, ist sie die erste Druckerin. Inzwischen im zweiten Lehrjahr angelangt, hat sie neben der Ausbildung die Aufgabe einer „Botschafterin“ für ihren Beruf übernommen. So betreut sie beispielsweise die Instagram-Seite des Unternehmens und ist immer mit dabei, wenn sich das Unternehmen auf Berufsinformationstagen präsentiert.
„Der Beruf des Druckers ist viel weniger von schwerer körperlicher Arbeit geprägt als früher“, erklärt Ulrich Stetter, Geschäftsführer bei Schleunung. Drucker seien heute Spezialisten, die mit sehr viel technischem Know-how und Hintergrundwissen Maschinen bedienten. Besonders spannend sei der Beruf des Druckers heutzutage, weil immer mehr Kunden hochwertige Produkte wollten. Verschiedene Veredelungen, Prägungen, Lackierungen machen sehr viele Produkte zu besonderen Herausforderungen – gerade für die Drucker.
Katharina ist eine von derzeit zehn Auszubildenden bei Schleunung. Obwohl der Mangel an Fachkräften allgegenwärtig ist, konnte Schleunung auch 2018 wieder alle Ausbildungsplätze besetzen. „Ausbildung ist bei uns ein sehr wichtiges Thema“, erklärt Ulrich Stetter. „Wir setzen uns nicht hin und warten, dass die Jugendlichen von alleine zu uns kommen. Wir gehen auf Messen, in Schulen, sind beim Girl’s Day dabei und sind mit dem Thema Ausbildung auch im Internet“.
Erfreut berichtet er weiter, dass vier von den fünf frisch fertig gewordenen Azubis im Unternehmen bleiben. „Einer geht an die Uni, die anderen vier verstärken unser Team.“ Das sei wichtig für die Zukunft und zeige den Verantwortlichen, dass sich der große Aufwand lohnt. „Wir hoffen sehr, dass wir ab September auch wieder vier neue motivierte junge Menschen für eine Ausbildung bei uns gewinnen können.“ Erstmals bietet das Unternehmen dann auch einen Ausbildungsplatz als Kaufmann/-frau für Büromanagement an.
Katharina Hahn freut sich jetzt schon auf ihren ersten Blockunterricht in München. Zwar besucht sie ganz normal die Berufsschule in Würzburg, doch finanziert ihr Arbeitgeber zudem fünf Wochen überbetriebliche Ausbildung in München beim Verband Druck und Medien Bayern. „Darauf freue ich mich schon. Im Dezember bin ich das erste Mal in München. Ich bin schon gespannt, was mich dort erwartet.“