Schon der ökumenische Gottesdienst des „Ghanatages“ am Sonntag in der Dreschhalle in Kreuzwertheim war gut besucht. Eröffnet wurde er von Pfarrer Klaus Betschinske zusammen mit dem katholischen Diakon. Pfarrer Dieter Hammer stieß erst später dazu, weil er selbst einen Gottesdienst halten musste. Musikalisch gestalteten den Gottesdienst der Kirchenchor (Leitung: Rainer Lange), eine Sängerin und eine Kindergruppe des Kindergartens.
Markus Schüller, der mit seinen Eltern eine Zeit lang in Nordghana lebte, schilderte ein entbehrungsreiches Bauernleben mit wenig Ernte. Das Notwendigste habe gefehlt, aber seine Familie sei vom Verein „Paul“ unterstützt worden. Er habe dank der Unterstützung durch „Paul“ die Möglichkeit gehabt, mit einheimischen Jugendlichen die Schule zu besuchen und Freunde zu gewinnen.
Beim „Ghanatag“ gab es wieder die Gelegenheit, Erzeugnisse aus dem afrikanischen Land zu kaufen und ein afrikanisches Mittagsmahl einzunehmen. Vor der Dreschhalle konnten die Besucher Kartoffeln kaufen, der Erlös kommt dem Verein „Paul“ für dessen Aktivitäten in Ghana zugute. Am Nachmittag spielten der Musizierkreis Kreuzwertheim und Schüler der Grundschule, auch die Tanzschule „Sweetheart“ trat auf.
Für die Rechte der Frauen setzt sich in Ghana besonders der dortige Vorsitzende der Witwen- und Waisen-Organisation, Fati Abigall Abdulai, ein, der gegen das ghanaische Sozialgesetz protestiert, wonach eine Frau kein Land besitzen dürfe. Abdulai verriet: „Durch meine Arbeit und die stetigen Bemühungen, die Rechte von Frauen und Witwen zu stärken, habe ich viele aufwühlende Geschichten erfahren, wie es den armen Frauen ergeht, die ihren Ehemann verloren haben.“
Auch „Paul“-Vorsitzende Gertrud Schauber und ihre Stellvertreterin Marianne Tazlari ergänzten die Bemühungen von „Paul“, gegen Missstände bei der Behandlung von Frauen vorzugehen und gesundheitliche Aufklärung zu betreiben. Dabei werde man durch die vom Verein betriebene Radiostation unterstützt, die etwa eine Million Menschen erreicht.