Etwa 35 Teilnehmende tauschten sich beim ersten offenen digitalen Treffen der Bürgerinitiative „Karscht macht mobil“ (KMM) unter der Moderation von Kerstin Rudolph via Zoom zu verschiedenen Themen der Stadtentwicklung aus. Eines davon war der Radverkehr.
Seit Januar ist Karlstadt offiziell Mitglied in der AGFK (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen). In Unterfranken gehören nur noch Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg und Alzenau dazu. Die Teilnehmenden der Konferenz erwarten mit Spannung das Radverkehrskonzept, das aktuell von der Firma Brenner Plan erstellt wird.
Derweil wünscht sich die Initiative Mittel für radverkehrspolitische Einzelmaßnahmen, die in den kommenden Haushalt eingestellt werden. Auch Mitglieder der Stadtratsfraktionen SPD, Freie Wähler und Grüne sind der Meinung, dass Einzelmaßnahmen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs so schnell wie möglich umgesetzt werden müssen.
Eine kostengünstige Maßnahme, die bereits im Austausch mit den Fraktionen SPD, FW und die Grünen erörtert wurde, müsse unter anderem die konsequente Umsetzung der Verkehrsberuhigung in der Altstadt sein. Konkret nannte Teilnehmerin Verena Frey das Beispiel, die Einbahnstraße Alte/Neue Bahnhofstraße endlich für den Radverkehr in beide Richtungen freizugeben. Dies sei in den Augen vieler Bürgerinnen und Bürger längst überfällig.
Konzentration auf die Bodelshwinghstraße
Zwei Themen hat sich die Initiative für die Zukunft besonders auf die Fahnen geschrieben. Dazu werden sogenannte Teams als Arbeitsgruppen gebildet. Das Team „Altstadtbelebung“ will für frischen Wind in der Altstadt sorgen. Team „Bodelschwingh“ konzentriert sich auf das Verkehrsproblem dieser üppig dimensionierten Straße, die eine zerschneidende Wirkung der Siedlungsgebiete hat und nach Meinung von KMM große Sicherheitslücken für den Rad- und Fußverkehr aufweist. Die Bodelschwinghstraße wird außerdem als Fokus für die Europäische Mobilitätswoche 2022 (EMW) diskutiert, an der sich KMM wieder beteiligen will. Die Initiative würde sich über eine breite Unterstützung für die EMW freuen.
Weiterhin wurde neben der Organisation eines Jugendtreffs in Karlstadt die Kundgebung mit dem Titel „Karscht hält zam. Solidarisch. Für unsere Demoktratie“ am Samstag thematisiert. Die offenen KMM-Treffen für alle Interessierten finden ab sofort in Abständen von acht Wochen statt. Termine werden über Social Media und den KMM-Mailverteiler mitgeteilt. Wer Interesse an einem Carsharing-Projekt oder an der Mitarbeit in den Teams „Altstadtbelebung“ und „Bodelschwingh“ hat, meldet sich unter kmm@freenet.de.
Wer möchte, dass allgemeinverbindliche Regelungen in seinem Sinne verbessert werden, muss dafür kämpfen. Das gilt gerade dann, wenn es starke Gegenkräfte gibt, die in der Sache lautstark opponieren.
Als wir damals in die Bodelschwinghstraße zur Schule sind bei Nachmittagsunterricht oder so, immer mit dem Rad.
Und jetzt so oft es geht mit dem Rad zur Arbeit nach Würzburg.
Ich wohne seit über 40 Jahren in unittelbarer Nähe und benutze sie als Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer. Und sie war auch Teil meines Schulwegs bis zur 13. Klasse.
Noch NIE gabs da Probleme.
Anscheinend ist den Fahrrad-Fetischisten eine so breite Straße, aber ohne irgendwelche bunten Bodenmarkierungen, ein Dorn im Auge.