Trotz deutlich verbesserter Messwerte beim Abwasser seit dem Einbau neuer Messgeräte in der Karsbacher Kläranlage müssen weitere Monatsberichte abgewartet werden. Erst danach soll es eine endgültige Freigabe geben. Denn das Wasserwirtschaftsamt bezieht aktuell die schlechten Werte aus den Sommermonaten 2018 noch in ihre Betrachtung ein. Darauf wies Bürgermeister Martin Göbel in seinem Bericht in der Jahresschlusssitzung des Gemeinderates hin.
Bereits im vorangegangenen Treffen hatte Göbel Grafiken aus dem Messprotokoll der neuen Geräte vorgezeigt (wir berichteten). Das alte Messgerät habe höhere Werte angezeigt, obwohl weniger Abwasser zur Kläranlage floss. "Aktuell liegen die Fremdwasseranteile deutlich unter dem Grenzwert von 50 Prozent. Großes Lob zollte er im Jahresbericht den beiden Klärwärtern Oswald Steiger und Andreas Ott, die vor allem bei der Klärschlammausbringung im September nahezu rund um die Uhr im Einsatz waren.
Der Bürgermeister erinnerte an weitere Themen, die den Gemeinderat teilweise jahrelang beschäftigten. Eines davon war die Beschaffung des neuen Feuerwehrfahrzeuges, die nun abgeschlossen wurde. Um die höhere Förderung bei Beschaffung mehrerer baugleicher Fahrzeuge zu erhalten, versuchte die Kommune jahrelang in Gesprächen mit anderen Gemeinden, wie zuletzt mit der Stadt Fladungen, eine gemeinsame Bestellung auf den Weg zu bringen. Nach längerem Hin und Her entschied man sich doch für eine Einzelbeschaffung. Seit einigen Wochen treffen sich die Wehrleute aus allen vier Ortsteilen zu Übungen an dem neuen Feuerwehrauto, um sich damit vertraut zu machen.
Als Helmut Weber (Höllrich) nach über 31 Jahren die Beförderung der Kindergarten und Schulkinder aufgab, entschied der Gemeinderat, künftig die Fahrten in Eigenregie durchzuführen. Deshalb kaufte man für 31 000 Euro einen eigenen Kindergartenbus und übernahm die beiden Fahrerinnen auf Teilzeitbasis. Am Kindergarten wurde die Hoffläche um eine weitere Spielfläche erweitert und vor wenigen Wochen wurden ein neuer Zaun und ein Zufahrtstor errichtet.
Für die Weyersfelder Kohlplatte gibt es Planungen der Firma IBC Solar (Bad Staffelstein) für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage. Das Gremium habe sich für ein entsprechendes Bauleitverfahren entschieden und dazu einen Aufstellungsbeschluss gefasst. "Nun wird das Anhörungsverfahren vorbereitet", berichtete Göbel. Mit dem mittlerweile dritten Verfahren zum Breitbandausbau sollen in den nächsten Monaten noch unterversorgte Bereiche mit Glasfaserkabel erschlossen werden. Über das sogenannte Höfeprogramm gibt es eine 80-prozentige Förderung. Bei einer Investitionssummen von 630 000 Euro verbleiben noch knapp 130 000 Euro bei der Kommune.
Wegen Problemen mit der Kläranlage geriet die Erweiterung des Industrie- und Gewerbegebietes "Schönauer Weg" ins Stocken. Göbel ist zuversichtlich, das Verfahren im kommenden Jahr zügig fortführen zu können. Aus dem bereits genehmigten Gebiet konnte erneut eine Gewerbefläche verkauft werden. Damit bleibt derzeit nur noch ein Grundstück mit 6000 Quadratmetern übrig. "Auch für die geplanten Erweiterungsflächen gibt es bereits zwei Kaufinteressenten", sagte Göbel.
Eine neue Baugebietsausweisung für Wohnbauplätze wird nicht möglich sein, stellte der Bürgermeister in der Jahresschlusssitzung fest. Denn es sind noch rund 70 unbebaute Grundstücke in Privathand. Die Kommune habe die Besitzer angeschrieben, ob diese ihre Bauplätze an die Gemeinde oder Bauwillige verkaufen würden. Einige signalisierten Bereitschaft, und in Weyersfeld hat die Gemeinde zwei Bauplätze erworben.
An Ende dankte Martin Göbel allen für die hervorragende Zusammenarbeit.