
Grundsätzlich sind die Feuerwehren in der Gemeinde Karsbach relativ gut aufgestellt und zählen 172 Feuerwehrdienstleistende sowie 32 Personen in der Jugendwehr. Jedoch zeigt der Entwurf des – mittlerweile von Wehren geforderten – Feuerwehrbedarfsplanes, dass für die nächsten Jahre noch Optimierungspotential besteht. Dies gilt insbesondere für die Fahrzeugausstattung der Wehren.
Das erläuterte Benedikt Steigerwald, stellvertretender Geschäftsstellenleiter der VG Gemünden auf Basis des vorgelegten Planentwurfes bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Gemeinsam mit den Kommandanten der Wehren der verschiedenen Ortsteile hatte Steigerwald den Entwurf, der die Ist-Situation dokumentiert, erarbeitet. Auch die Optimierungsvorschläge seien laut ihm mit Augenmaß formuliert.
Weiteres Feuerwehrfahrzeug gefordert
"Ein Bedarfsplan ist erforderlich, um zukünftig größere Beschaffungen genehmigt zu bekommen und entsprechende Zuschüsse zu erhalten", erläuterte Steigerwald. Der Planentwurf enthält zudem eine Gefahren- und Risikoanalyse für die einzelnen Ortsteile sowie Vorschläge für einen Maßnahmenplan.
So wird für Karsbach aufgrund der Bebauung, Höhenlage und insbesondere der zahlreichen landwirtschaftlichen und gewerblichen Betriebe im Gewerbe- und Industriegebiet Schönauer Weg ein weiteres wasserführendes, geländegängiges Fahrzeug mit mindestens 3000 Liter Wasser zur Sicherstellung des Grundschutzes vorgeschlagen. Aufgrund der Tankstelle in Weyersfeld sowie diverser Hoftankstellen sollte dieser mit der Zusatzbeladung "Schaum" ausgestattet sein. Wegen der hohen Personalstärke der Wehr und den zusätzlichen überörtlichen Einsätzen empfehle sich laut Bedarfsplan zudem für den Transport von Mannschaft und Nachschub ein weiteres Fahrzeug (Versorgungsfahrzeug).
Für die Heßdorfer Wehr wird eine zukunftsorientierte Lösung in enger Zusammenarbeit mit der Karsbacher Wehr angeregt. Idealerweise wäre hierfür ein gemeinsames Gerätehaus am Ortsrand von Karsbach zu errichten, in dem das Löschgruppenfahrzeug, der Tragkraftspritzenanhänger, ein neues Versorgungs- und Tanklöschfahrzeug, sowie das Tragkraftspritzenfahrzeug der Heßdorfer Blauröcke stationiert werden können.
Zukünftig könnten Ersatzbeschaffungen anstehen
Für die Ortsteile Weyersfeld/Höllrich sollte wegen der längeren Anfahrtszeiten der Löschfahrzeuge aus Karsbach und Seifriedsburg zur Sicherstellung des Grundschutzes ein höherwertiges, wasserführendes und über Atemschutz verfügendes Löschfahrzeug (TSF-W oder MLF) vorgehalten werden.
Einige der anwesenden Kommandanten wiesen den Gemeinderat zudem, darauf hin, dass die Tragkraftspritzenfahrzeuge der Wehren in Heßdorf, Höllrich und Weyersfeld alle Baujahr 1995 und damit nahezu 30 Jahre alt sind. Aufgrund mangelnder Ersatzteile für Reparaturen könnte hier in Zukunft eine Ersatzbeschaffung anstehen.
Das dem Gemeinderat vorgestellte Konzept wird nun an die Kreisbrandinspektion Main-Spessart zur Stellungnahme übergeben und anschließend vom Gemeinderat erneut diskutiert und verabschiedet. Das Gremium werde sich dann in den Folgemonaten damit auseinandersetzen, welche Forderungen wie und wann umgesetzt werden können oder umgesetzt werden müssen, sagte Bürgermeister Martin Göbel abschließend.
Zuzug einer Beratungsfirma
Weiterhin beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Bauschutt- und Erdaushubdeponie der Kommune in Weyersfeld. Der untere Teil des Geländes ist mittlerweile verfüllt und soll rekultiviert werden. Auch gibt es immer wieder gesetzliche Anpassungen in der Deponieverordnung und Hinweise aus den regelmäßigen Kontrollen der Aufsichtsbehörde. Die Hinweise werden möglichst zeitnah umgesetzt und für die Rekultivierung sei eine Geländevermessung erforderlich, informierte Bürgermeister Martin Göbel das Gremium.
Um künftig alle Änderungen und Regelungen nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz berücksichtigen zu können, möchte Göbel eine Beratungsfirma hinzuziehen. Dem stimmten die Ratsmitglieder ebenso zu, wie auch dem Angebot der Vermessungsfirma Stadtmüller (Karlstadt) über rund 4000 Euro.
