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KARLSTADT
Karlstadter Schulen gestalten Programm zum Holocaust-Gedenktag
Engagiert und auf den Beinen: Ein abwechslungsreiches Programm hat der „Arbeitskreis Karlstadter Schulen“ für die Wochen rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar organisiert. Im vergangenen Jahr fand in Karlstadt ein Schweigemarsch (im Bild) statt.
Foto: ARCHIVLucia Lenzen | Engagiert und auf den Beinen: Ein abwechslungsreiches Programm hat der „Arbeitskreis Karlstadter Schulen“ für die Wochen rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar organisiert.
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 13.01.2015 16:52 Uhr

Der „Arbeitskreis Karlstadter Schulen“ hat wieder in den Wochen um den 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, ein breites Programm zum gemeinsamen Projekt „Schule ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ auf die Beine stellen können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Schüler aller Altersstufen und Schularten beschäftigen sich mit historischen und aktuellen Themen, erstmals auch an der Mittelschule Zellingen, die zum Mittelschulverbund mit Karlstadt gehört und seit kurzem auch – wie berichtet – „Schule ohne Rassismus“ ist.

Am Dienstag, 20. Januar, eröffnet an der Mittelschule die Wanderausstellung „anders? – cool!“ den Projektbogen. Sie richtet sich hauptsächlich an zugewanderte und einheimische Jugendliche ab Klasse sieben, ist jedoch für Politiker, Lehrer und Bürger sowie für Mitarbeiter sozialer Einrichtungen interessant.

Die Ausstellung soll anders, sie soll cool sein, und sie soll die Sorgen, Freuden und Hoffnungen der Jugendlichen widerspiegeln. Zugleich zeigt sie Angebote der Jugendmigrationsdienste auf, wie die Jugendlichen Unterstützung bei ihrer sprachlichen, schulischen, beruflichen und sozialen Integration erfahren können. Authentisches Bild- und Textmaterial macht die Wanderausstellung glaubwürdig und lebendig. Interaktive Elemente der Wanderausstellung sprechen die Jugendlichen besonders an.

Schüler bieten Führungen

Als „active coaches“ ausgebildete Schüler übernehmen bis zum 30.Januar die Führungen der angemeldeten Klassen der beteiligten Schulen. Mitarbeiterinnen des Jugendmigrationsdienstes (JMD) des Paritätischen Wohlfahrtsverbands bieten Workshops an, in denen man erfährt, was es heißt, in ein neues Land zu kommen. Es werden unterschiedliche Schriftsprachen kennengelernt, und das Leben junger Menschen wird vorgestellt, die neu nach Deutschland gekommen sind. Die Ausstellung kann nach Anmeldung (Tel. 093 53) 85 44 jeden Werktag bis 16 Uhr auch von anderen Gruppen und Interessierten besucht werden.

Am 23. Januar inszeniert das englischsprachige „Whitehorse theatre“ für die Schüler der achten Klassen von Realschule und Gymnasium sowie der achten bis zehnten Klassen der Mittelschule Karlstadt ihr Stück „Dreaming in English“ über die Verständigungsprobleme und -chancen zwischen zwei Kulturen: Ein deutsches Mädchen aus wohlhabender Familie besucht eine Sprachschule in Brighton, wo sie Gavin trifft – einen mittellosen jungen Engländer, der ihren Weltblick verändern wird.

Lesung mit Liedern

Flankierend zum Programm der Schulen lädt der Förderkreis ehemalige Synagoge Laudenbach am Montag, 26. Januar, um 19 Uhr in der Aula des Johann-Schöner-Gymnasiums in Karlstadt alle Interessierten zur Lesung „Schicksalhafte Wege durch den Spessart – Ruth Freudenheim, die heimliche Heldin im Roman die Jünger Jesu von Leonhard Frank“ ein. Die Lesung wird untermalt durch Lieder von Georg Kreisler und Kurt Weill. Der Eintritt ist frei.

Über „Wesensgleichheit der ideologischen Grundlagen – Nationalsozialismus gestern/Rechtsextremismus heute“ werden am 27. Januar zehnte Klassen der Realschule und des Gymnasiums von Vertretern des Verfassungsschutzes informiert. Alle Schüler des Förderzentrums informieren sich am Donnerstag, 29. Januar, vor Ort über jüdisches Leben in der Synagoge in Laudenbach. Am selben Tag hat der Kreisjugendring wieder eine Vorführung eines Films zum Thema im Kino in Mühlbach für etwa 180 Schüler der neunten Klassen der Mittelschule Zellingen und der Realschule und des Gymnasiums in Karlstadt möglich gemacht. Hier wird auch der Regisseur für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Über die Situation der Flüchtlinge

In beiden Wochen wird Wolfgang Tröster, ehemaliger Lehrer am Gymnasium und Stadtrat in Karlstadt, in verschiedenen Klassen auch über die Situation der Flüchtlinge in Thüngen informieren, teilweise in Begleitung von Asylbewerbern. Die vierten Klassen der Grundschule Karlstadt sowie der Grundschule Wiesenfeld/Karlburg begeben sich mit Alfred Dill auf die „Judenwege“.

 
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