"Als ich 38 war, habe ich mir überlegt: Was machst du?" Bei der pharmazeutischen Großhandlung Ebert und Jacobi in Würzburg war Michael Hombach Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung. Dann kam die Neuorientierung. "Ich wollte wieder mehr mit Menschen zu tun haben." Da traf es sich, dass auf der Burg Rothenfels ein wirtschaftlicher Leiter gesucht wurde. Diesen Posten trat er im September 2017 an. Als Bürgermeisterkandidat der CSU ist er jetzt wieder auf der Suche nach etwas Neuem.
So ganz neu ist zumindest das Stadtratsgremium für ihn nicht. 2002 war er als Ortssprecher für Mühlbach in den Sitzungen dabei. 2008 wurde er zum regulären Stadtratsmitglied gewählt. Wieder eine Wahlperiode später, 2014, wurde er Fraktionsvorsitzender der CSU. "Ich habe das stufenweise aufgebaut."
Anfänge in der kirchlichen Jugendarbeit
Zur Kommunalpolitik kam Michael Hombach wie so viele andere, die dort vertreten sind: "Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen kann, mich kommunalpolitisch einzusetzen. Da ich Gestaltungswillen habe und etwas für die Gemeinschaft erreichen will, habe ich Ja gesagt." Hombach kommt aus der kirchlichen Jugendarbeit. Gerne spricht er davon, "Verantwortung zu übernehmen". Das tat er auch im kirchlichen Mühlbacher Jugendzentrum, wenn man es so nennen mag. Es stand in erste Linie Mühlbacher Jugendlichen und deren Freunden offen.
Er beschreibt sich als einer, der die Bürger mitnehmen will. Als Beleg führt er die offenen Fraktionssitzungen an, die die CSU seit 2014 abhält. Oft könnten dort interessierte Bürger teilnehmen, beispielsweise bei einem Gespräch mit dem Gewerbeverein. Bei anderen, wie beispielsweise Betriebsbesichtigungen, sei das manchmal nicht möglich gewesen. Er finde es auch gut, sich Themen über Parteigrenzen hinweg anzunehmen. "Bei Biodiversität zum Beispiel geht es um die Sache und nicht um Parteipolitik."
Mittelpunkt für Zukunftstechnologie
Nach konkreten Plänen für Karlstadt befragt, nennt Michael Hombach zuerst die Kita-Plätze. 675 gibt es derzeit im Stadtgebiet. Wenn die Geburtenrate so stabil bleibt wie 2017/18, werde man 75 weitere brauchen, um dem Bedarf gerecht zu werden. "Wir müssen auch über andere Formen nachdenken", sagt der Kandidat. Bisher sind die Kitas allesamt städtisch oder kirchlich. "Wir müssen aber nicht alles selbst machen." Es gebe auch externe Träger, die das können. Für ebenso wichtig hält er Betreuungsangebote für Senioren.
Zu seinen weiteren Zielen gehört die Stärkung der Wirtschaft. Hier sei ein intensiver Austausch nötig. Wenn Arbeitsplätze in Karlstadt gehalten werden können, müssten weniger pendeln und es gebe weniger Verkehr, folgert Hombach. Er bedauert, dass nach einer guten (Schul-)Ausbildung viele wegziehen. Karlstadt sollte Mittelpunkt für Zukunftstechnologie werden. Für welche Sparte? "Zum Beispiel für Programmierung."
Eine neue Unterführung
Für junge Familien habe Karlstadt ein gutes Angebot – vom Freibad über die Musikschule bis hin zu den Vereinen. "Aber wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für alle Generationen." Eine Möglichkeit sieht der Kandidat in Gesprächen mit Personen, die in der Siedlung alleine oder zu zweit 140 Quadratmeter bewohnen. Wenn die geeigneten Wohnraum hätten, würden sie ihr Haus jungen Familien überlassen. "Karlstadt braucht aber perspektivisch weitere Bauplätze." Das sehe man am Baugebiet "Wurzgrund".
Eine neue Unterführung zur besseren Anbindung der Siedlung an die Altstadt gemeinsam mit dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs sei ein weiteres Ziel. Und schließlich führt Hombach an, dass er das Ehrenamt stärken wolle. Wie? "Ich will ihm mehr Wertschätzung geben." Naben einem "Tag des Dankes" sollte es auch einen "Ehrenamtskümmerer" beziehungsweise "Vereinskümmerer" geben, der denen hilft, die bereit ist, sich zu engagieren. Denn die Regularien würden immer komplexer.