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Karlstadt
Karlstadter Band mit Familienbanden: "Enisa" vor U&D-Debüt
Hoch talentierte, junge Musiker spielen in der Band "Enisa". Am Sonntag treten sie zum ersten Mal beim Festival auf dem Saupurzel auf.
Die Karlstadter Band 'Enisa' in ihrem Proberaum (von links): Emil Stöhr, Lukas Netrval, Helen Schmitt, Josef Stöhr und Michael Netrval.
Foto: Markus Rill | Die Karlstadter Band "Enisa" in ihrem Proberaum (von links): Emil Stöhr, Lukas Netrval, Helen Schmitt, Josef Stöhr und Michael Netrval.
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:26 Uhr

Die Musikgeschichte steckt voller Bands mit Geschwisterpaaren: Oasis, die Kinks, van Halen, Creedence Clearwater Revival, die BeeGees, AC/DC, die Everly Brothers und viele mehr. Tolle Musik und interne Streitereien scheinen zur Grundausstattung solcher Formationen zu gehören. "Enisa" aus Karlstadt versuchen sich nun daran, das eine – tolle Musik – zu erreichen und das andere – Familienstreit – zu vermeiden. Die Band besteht aus den Brüdern Michael (19) und Lukas Netrval (17), den Cousins Emil und Josef Stöhr (beide 17) und Sängerin Helen Schmitt (15). Am Sonntag geben "Enisa" ihr Debüt auf dem Umsonst & Draußen.

Sicher, auf einer so großen Bühne wie der Hauptbühne am Saupurzel haben "Enisa" noch nicht gemeinsam musiziert. Dennoch sind die Musiker trotz ihrer Jugend nicht unerfahren. Bei offiziellen Anlässen am Johann-Schöner-Gymnasium singt Helen Schmitt regelmäßig, häufig begleitet von Pianist Emil Stöhr. Bei "Rock & Pop on stage", dem Musikworkshop des Landkreises, trat sie mit Josef Stöhr auf, neulich bei der Musik-Sommernacht in Thüngen solo. Lukas Netrval spielt mit Emil Stöhr auch gemeinsam in der "Jazzcombo"; Michael Netrval hat bis Ende Oktober nur zwei freie Wochenenden, an allen anderen spielt er Konzerte.   

Erfolg bei den ersten Auftritten

Der 19-Jährige ist der Älteste in der Band. Er studiert Musiklehramt in Würzburg. "Schlagzeug ist mein Hauptinstrument", sagt er. Außerdem spielt er Keyboards in der Heßlarer Trachtenkapelle und  bei Bayernpower; beide Formationen verbinden "Blasmusik und Partymusik". Bei "Enisa" spielt Michi Netrval Gitarre. "Aber zuerst war ich Schlagzeuger der Band", sagt er lachend.  

Am Anfang der Formation stand nämlich Emils Bruder, Paul Stöhr. Der Gitarrist fragte Helen, ob sie einen Auftritt mit ihm spielen wolle. Sein Bruder und Cousin waren mit von der Partie, Michi Netrval kam als Drummer dazu. "Als Paul zum Studium wegzog, wechselte Michi an die Gitarre und Lukas ans Schlagzeug", erklärt Emil Stöhr.

Über Familienkontakte kam die Band auch zu Auftritten. Emils Mutter arbeitet in der Eußenheimer Bücherei – "Enisa" traten  beim Büchereifest auf. Da kamen sie mit ihrer Mischung aus älteren Stücken wie "Footloose", "Stand By Me", "Twist & Shout" und aktuellen Popsongs von Alice Merton und Amy Winehouse so gut an, dass sie für die folgenden Jahre gleich wieder engagiert wurden. Und weil dem Eußenheimer Pfarrer die Musik der Band so gut gefiel, lud er sie mehrfach ein, besondere Gottesdienste zu begleiten.

Neue Stücke für die große Bühne

"Dabei haben wir keine konkret christlichen Stücke gespielt, sondern beispielsweise Lean On Me von Bill Withers oder Let It Be von den Beatles", sagt Helen Schmitt. Diese erfolgreichen Auftritte führten direkt zum Karlstadter Umsonst & Draußen. Christoph Eisele aus der Programmgruppe fragte die 15-Jährige, ob sie den Familiengottesdienst am Saupurzel begleiten möchte. "Ich hab' vorgeschlagen, mit der Band zu spielen", erklärt sie.   

Michi Netrval begleitet am Sonntag schon zum dritten Mal einen U&D-Gottesdienst. "2013 war ich dabei im Chor meiner Mutter und vor zwei Jahren mit Out Of Time, einer Band des Johann-Schöner-Gymnasiums." Im Gottesdienst von Pastoralreferent Wolfgang Pfeifer werden Enisa "etwa fünf, sechs Songs spielen", sagt Josef Stöhr. "Und hinterher nochmal einige."

Die nächste Generation

Dafür probt die Band dieser Tage im Keller des Hauses von Familie Netrval. "Wir bereiten einige neue Stücke vor, zum Beispiel One Of Us von Joan Osborne und Guiding Light von Mumford & Sons", erzählt Lukas Netrval. Nach zwei-, dreimal Durchspielen klingen diese Songs schon bühnenreif. "Wir haben nicht wahnsinnig viel Zeit zum Proben. Wir besprechen in der WhatsApp-Gruppe, welche Songs wir spielen wollen; jeder bereitet die dann vor", erklärt Josef Stöhr.

Stress wie bei anderen Familienbands gibt's bei "Enisa" kaum. "Höchstens, wenn mir Michi sagt, wie ich Schlagzeug spielen soll", sagt Lukas Netrval lachend. Ansonsten ist Familie und Musik für die Bandmitglieder eine rundum positive Verbindung. Elisabeth Netrval spielt Kirchenorgel, Stefan Netrval singt im Kantorei-Chor von St. Andreas. Helen Schmitts Mutter Kristina singt in der NDW-Band "Zauberwürfel", ihr Vater Stephan singt und spielt Gitarre bei "famos!". Jetzt kommt die nächste Generation – hinhören lohnt sich!

 
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