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Karlstadt
Karlstadt: Unterführung und Brücke sind kritische Stellen
Was die Menschen in Karlstadt zum Thema "Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit" meinen. Die Redaktion wertet die Zuschriften der Bürgerinnen und Bürger aus.
Oliver Laquai war der Erste, der dem Aufruf von 'Karscht macht mobil' und Main-Post gefolgt ist und Stellen benannt hat, die für Radfahrer kritisch sind. Hier die Mainbrücke nach Mühlbach, bei der Radler oft auf den Gehsteig ausweichen, wo aber auch Fußgänger unterwegs sind.
Foto: Karlheinz Haase | Oliver Laquai war der Erste, der dem Aufruf von "Karscht macht mobil" und Main-Post gefolgt ist und Stellen benannt hat, die für Radfahrer kritisch sind.
Bearbeitet von Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 10.02.2024 01:31 Uhr

Es war klar, dass die Unterführung in Karlstadt ein Thema sein würde, als die Redaktion  um Zuschriften bat, wo in Karlstadt die "Problemzonen" fürs Radfahren liegen. Doch es gibt noch mehr neuralgische Punkte, wie der Brief von Oliver Laquai aus der Oberen Viehmarktstraße zeigt. Er war der Erste, der dem Aufruf der Initiative "Karscht macht mobil" und der Main-Post  gefolgt ist.

Er schreibt: "Auch wenn ich bis dato eher der Freizeitradler bin – durch verstärktes Homeoffice überlege ich aber unser zweites Auto abzustoßen und für den Weg zur Arbeit nach Lohr auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad auszuweichen."

Zur Unterführung: "Der aus meiner Sicht größte Engpass mit Konfliktpotenzial ist definitiv die Unterführung am Bahnhof. Es ist nun mal so, dass hier Fußgänger, Radler, Kinderwägen aufeinandertreffen. Trotz  Rücksichtnahme und großen Verbotsschildern gibt es hier immer wieder blöde Situationen. Hier muss definitiv mehr Platz geschaffen werden, um zu entzerren, zum Beispiel durch Verbreiterung der Unterführung oder Bau einer zweiten Unterführung. Da darf auch nicht darauf gewartet werden, bis die Bahn sich am Bau finanziell beteiligt. Für Pendler fehlen im Bahnhofsbereich anständige Fahrradgaragen und evtl. eine kleine Servicestation mit Luftpumpe und Werkzeug."

Konflikte auf der Mainbrücke

Laquai schildert die Situation auf der Brücke nach Mühlbach: "Kritisch sehe ich die Situation auf der alten Mainbrücke. Viele Radler trauen sich nicht, auf der Straße zu fahren, da es wegen der parkenden Autos und dem vielen Verkehr doch recht eng zugeht. Auf dem Gehsteig ist es für Fußgänger und Radler zu knapp. Vom Radweg Mühlbach kommend sind Fahrradfahrer oft gegen die Fahrtrichtung auf dem Gehweg nach Karlstadt unterwegs. Da fehlt einfach eine anständige Überleitung vom Mainradweg nach Karlstadt, wenn nicht anders möglich mit Parkverbot und Fahrradstreifen auf der Brücke. Auf der Karolingerbrücke ist wenigstens der Gehweg breiter, aber so richtig wurde da auch nicht an die Fahrradfahrer gedacht."

Den Schulweg verbessern

Er wünscht sich eine Verbesserung der Situation des Schulwegs: "Auch für die Schüler, die aus der Altstadt den Schulweg mit dem Fahrrad antreten, ist der Schulweg gefährlich. Zu den Stoßzeiten ist es auf den üblichen Wegen einfach voll. Da muss mehr für die Sicherheit der Schüler getan werden. Ein ausgebautes Radwegnetz zu den Schulen bietet auch die Chance, die Anzahl der Elterntaxis zu reduzieren."

In Karlstadts "Prachtboulevard" sieht er einen weiteren wunden Punkt: "Die Hauptstraße wünsche ich mir generell autofrei. An vollen, coronafreien Sommertagen kommt es im Bereich der Gastronomie öfters mal zu unangenehmen Situationen zwischen Autos, Radlern und Fußgängern, weil es halt eng zugeht. Wenn die Autos weg sind, ist schon ein bisschen geholfen. Des Weiteren muss in diesem Bereich zur Rücksichtnahme zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern aufgerufen werden."

Ohne konkret die Namen der Supermärkte im Norden und Süden der Stadt zu nennen, kritisiert Oliver Laquai: "Die großen Supermärkte der Stadt sind alle prima mit dem Auto zu erreichen. An die Fahrradfahrer wurde auch hier nicht gedacht. Es müssten auch hier Radwege und Parkplätze für Fahr- und Lastenräger angelegt werden."

In den kommenden Tagen werden Berichte über die weiteren eingegangenen Kritiken und Anregungen folgen.   

 
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Kommentare
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  • bernd_kleinwechter@web.de
    Ein Umbau der ganzen Stadt ist durchaus ein Vorschlag, der ein genaueres Nachdenken wert ist. Vielleicht sollte die Menschheit langsam wirklich einmal umdenken, endlich die ganzen stinkenden Prestigeobjekte aus dem Städten verbannen und zurück zu den Wurzeln (Füße) kommen. Meiner Erfahrung nach (seit 4 Jahren autofrei) lebt es sich in einer Stadt wie Karlstadt sehr komfortabel, stressfrei und gesund, wenn man einfach mal das Auto im innerstädtischen Verkehr stehen lässt. Das bedeutet nicht einmal einen Mehraufwand, da speziell in Karlstadt mit seinen kurzen Wegen und der Ära der E-Bikes ALLE Besorgungen des täglichen Lebens problemlos mit dem Fahrrad (im Notfall mit Anhänger) erledigt werden können. Deswegen. Aufwachen, Mensch werden und das tun wozu der Mensch von der Natur gemacht ist...Denken und bewegen.
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  • flyarcus@gmx.de
    So wie es der Herr Laquai schildert, müsste man eine ganz neue Stadt bauen grinsen
    Das Thema wurde somit leider verfehlt, man muss sich eben an die Gegebenheiten anpassen und an die Verhältnismäßigkeiten denken. Die meisten Radler fahren auch nur zum Spass und bei schönem Wetter, da sollte man das Ganze nicht zu ernst nehmen.
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  • christian@kreatil.de
    Mag sein @Mementomori, dass die meisten Radler momentan nur zum Spaß fahren. Die Hartgesottenen trauen sich jedoch auf die in Karlstadt vom Auto dominierten Straßen und erledigen Einkäufe, Besorgungen und sonstige Dinge des Alltags per Fahrrad. Spaß ist mitunter etwas anderes, wenn ich an die zahlreichen Erlebnisse mit rücksichtslosen Autofahrern denke. Daran muss sich dringend etwas ändern. Und deswegen ist das Thema hier weder verfehlt noch unverhältnismäßig. Eigentlich könnte es Ihnen als Autofahrer ja egal sein, oder wieso kommentieren Sie hier mit? Etwa, weil Sie befürchten, dass es möglicherweise an Ihre Pfründe geht?
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  • flyarcus@gmx.de
    @Chris...ihre Autofeindlichen Kommentare lese ich immer wieder sehr gerne, aber was halten sie von rücksichtslosen Radlern, oder gibt es diese in ihrer grünen Blumenwelt nicht? Ich fahre auch gerne Fahrrad, mit und ohne Anhänger samt Kindern auch in Karlstadt und sehe außer der Unterführung kein Problem, wobei Problem übertrieben ist, es ist halt ne Stelle wo man mal durchmuss....mehr aber auch nicht. Wenn sich was ändern muss, dann dass die Radfahrer eine Kennung wie etwa ein Nummernschild samt Haftpflichtversicherung haben müssen und natürlich auch, dass Radfahrer per Gesetz auf den Radweg gezwungen werden, sofern einer vorhanden ist. Sehen sie lieber Christian...gibt immer mehrere Seiten zu betrachten, was sie vorbringen ist mir immer zu einseitig und blümchenhaft.
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  • christian@kreatil.de
    @Mementomori, ob Sie es glauben oder nicht: Ich bin selber auch Autofahrer. Wenn auf der Schwenkbrücke, die eine langgezogene, unübersichtliche Kurve darstellt, ein Fahrradfahrer vor mir her fährt, bleibe ich hinter ihm, und zwar so lange, bis ich sicher und mit ausreichend Abstand überholen kann.
    Als Fahrradfahrer mache ich an dieser Stelle leider die Erfahrung, dass die meisten Autofahrer rücksichtslos (das heißt unter Inkaufnahme der Gefährdung meines Lebens) überholen. Ich weiß ja nicht, wo Sie genau mit Ihrem Sonntagsbike unterwegs sind, allzu viele Ausflüge dürften es aber wohl nicht sein, wenn Sie bisher selbst keine derartigen Erfahrungen gemacht haben.
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  • flyarcus@gmx.de
    @christian, ich bin gelegentliche Autofahrer und überhole sehr gerne auf der unübersichtlichen Schwenkbrücke Radfahrer*innen, weil sie mir einfach zu langsam fahren. natürlich halte ich so viel Abstand ein, das maximal mein rechter Außenspiegel die Radfahrer*innen touchiert. Ich muss feststellen, dass die meisten Fahrradfahrer*innen sehr sattelfest sind und sich mit dem rechten Bein auch mal abstützen können. Bin ich selbst als Radfahrer an dieser Stelle unterwegs, habe ich auch noch nie ein Problem mit Autofahrer*innen gehabt. Vielleicht sollten Sie Ihren Fahrstil mal überdenken, wenn sie mit 10 KMH Händefuchtelnd mitten in der Straße rumeiern, so dass sie den kompletten Verkehr lahmlegen und die Autofahrer*innen alle provozieren. Leben und leben lassen lobi
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  • christian@kreatil.de
    @Mementomori: Ich merke, Ihnen gehen langsam die Argumente aus, deswegen weichen Sie auf Humor aus. Null Problem, Spaß muss auch mal sein. Aber glauben Sie mir, selbst wenn ich mit dem Rennrad auf der Schwenkbrücke mit annähernd 50 Sachen unterwegs bin, werde ich noch von ungeduldigen Autofahrern überholt. Nur ist es dann nochmal gefährlicher, weil daraus bei „plötzlichem“ Gegenverkehr oft brenzlige Situationen entstehen. Dass mich hier beim zu frühen Einscheren noch keiner vom Rad geholt hat, grenzt fast an ein Wunder.
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