Am Mittwoch war die Bewertungskommission der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V." (AGFK) virtuell zu Gast in Karlstadt. Bei einem Online-Treffen lernte sie die Arbeitsgruppe Fahrradfreundlichkeit kennen und erlangte erste Eindrücke über den Radverkehr in Karlstadt. Das teilt der städtische Pressesprecher Uli Heck im Nachgang der Veranstaltung mit.
Die Ende 2020 gegründete Arbeitsgruppe Radverkehr wurde mehrfach erweitert. Ihr gehören jetzt neben dem Bürgermeister und Vertretern der vier Fraktionen noch Vertreter der Verkehrswacht, der Polizei, des Stadtmarketings, des Seniorenbeirats, der Stadtverwaltung und der Aktion "Kascht macht mobil" an. Ziel der Online-Veranstaltung sei es gewesen, den Grundstein für den Beitritt in die AGFK zu legen. Der Beitritt ist mit zahlreichen Aufnahmekriterien verbunden.
Doch ergeben sich ,laut Pressemitteilung ebenso viele Vorteile aus der Mitgliedschaft, zum Beispiel der Erfahrungsaustausch mit den 83 Landkreisen, Städten und Gemeinden, die bereits Mitglied sind. Die Aufnahme in die AGFK geschieht in zwei Stufen. Erster Schritt ist die Vorbereisung, die nun aufgrund der Corona-Pandemie online stattgefunden hat. Daraus ergeben sich Empfehlungen, die vier Jahre später bei der Hauptbereisung erfüllt sein müssen. Dann steht der Mitgliedschaft nichts mehr im Weg.
Den Blick für den Alltagsverkehr schärfen
Besonders positiv wurde seitens der Kommission hervorgehoben, dass die Stadt Karlstadt selbst mit gutem Beispiel vorangeht, schreibt Heck. So wurden zum Beispiel vier Dienst-Pedelecs angeschafft und die Planungen für einen Verleih von Lastenrädern laufen bereits. Denn ein zentraler Punkt für die Bewertungskommission ist es, den Menschen in Karlstadt das Thema Radfahren näherzubringen.
Teil der Online-Veranstaltung war eine virtuelle Bereisung einer festgelegten Strecke von 7,5 Kilometern anhand einer Bildershow. Nach dem Start am Rathaus ging es über die Zahnstraße und das Hirschfeld zum Hammersteig, weiter zur Karolingerbrücke, Gemündener Straße, Mainkaiparkplatz und die Unterführung mit einem Schlenker zur Nordbrücke wieder bis zum Rathaus. Es wurden also die vielen Problemstellen in Karlstadt berücksichtigt. Im Herbst wird die Bewertungskommission diese Strecke zusätzlich selbst abfahren und sich ein detailliertes Bild vor Ort machen.
Nachdem sich die Bewertungskommission in rund drei Stunden einen Einblick verschafft hatte, habe sie als Fazit mit dem „Daumen hoch“ geschlossen, berichtet Heck. Sarah Guttenberger, Geschäftsführerin der AGFK, habe festgestellt, touristisch sei Karlstadt bereits gut aufgestellt. Jetzt gelte es, den Blick für den Alltagsradverkehr zu schärfen.
In der Pressemitteilung heißt es weiter, einen Großteil der Handlungsempfehlungen, die die Bewertungskommission anbringen konnte, habe die Stadt Karlstadt unter anderem mit dem anstehenden Radverkehrskonzept bereits in Angriff genommen.