Die Stadt Karlstadt und die Stadtwerke beziehen ihren Strom bisher von der Energieversorgung Lohr-Karlstadt. Logisch, die Stadt hält Anteile an dem Unternehmen. Da der Vertrag zum Jahresende ausläuft, hat die Verwaltung geprüft, ob die Stromversorgung möglicherweise bundes- oder gar europaweit ausgeschrieben werden muss.
Dies ist jedoch erst nötig ab einer Auftragssumme von über 214 000 Euro netto für die Stadt oder von über 428 000 Euro bei den Stadtwerken. Diese Schwellenwerte werden in der Kalkulation jedoch deutlich unterschritten, deshalb forderte die Verwaltung die Energie auf, ein neues Angebot vorzulegen.
Stadtrat entscheidet sich für kürzere Laufzeit
Tobias Winkler stellte dem Karlstadter Stadtrat verschiedene Tarifoptionen (Ökostrom und Regio-Ökostrom) vor, jeweils mit einer Laufzeit von ein oder zwei Jahren zu festgeschriebenen Preisen. Er wies darauf hin, dass sich die Strompreise an der Börse in den vergangenen Monaten verdreifacht haben. Bei den Verträgen mit zweijähriger Laufzeit liegen die Preise niedriger als bei den einjährigen, aber dennoch deutlich über den bisherigen.
Die Stadt entschied sich für den Bezug von Regio-Ökostrom, der aus Anlagen im Umkreis von 50 Kilometern kommt. "Durch den Abschluss von Verträgen mit kurzer Laufzeit konnte die Stadt bisher angemessen auf die Strompreisentwicklung reagieren", hieß es im Beschlussvorschlag. Also stimmten die Räte geschlossen dem Angebot mit einjähriger Laufzeit zu – in der Hoffnung, dass die Preise künftig eher sinken als steigen.
Für 2022 ist für die Stadt mit Kosten von knapp 190 000 Euro zu rechnen, für die Stadtwerke mit rund 125 000 Euro.