Über 50 Teams mit klassischen Fahrzeugen gaben sich bei der nun schon zum 14. Mal ausgerichteten DMI Histo-Day & Night-Challenge des MSC Zellingen ein Stelldichein. An den Start gingen sie vornehmlich mit sportlichen Autos vergangener Tage wie Opel Kadett Gsi 16 V und Renault R5 Alpine Turbo, älteren reinrassigen Sportwagen wie Porsche 924 und Triumph GT 6 sowie nachgebauten Rallyeautos vom Typ Audi Quattro A2 oder Opel Ascona B, wie sie einst von der Rallye-Legende Walter Röhrl gefahren wurden. Doch auch einstige Alltagsautos wie Audi 100 und Ford Escort waren dabei.
Nicht zu sehen waren beim Start am Karlstadter Marktplatz und später auf der Strecke Vorkriegsfahrzeuge. "Für unsere Prüfungen sind diese oft nicht wendig genug", erklärte Fahrtleiter Siegbert Wagner. Das älteste Auto war mit Baujahr 1961 ein Volvo PV 544 B, das Jüngste ein BMW Z Roadster von 1998.
Bei dieser Rallye waren schon immer auch Youngtimer zugelassen, also Autos, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind. Diesmal waren das acht des gesamten Starterfelds von 53 Fahrzeugen. Weil die Rallye auch die Abschlussveranstaltung der Deutschen Classic Serie bildete, war das Teilnehmerfeld recht erlesen, zum Saisonende kämpften die Könner der Szene um letzte Punkte und Platzierungen. Sogar ein Team aus Tschechien ging an den Start.
Sonderprüfung am Karlstadter Marktplatz
Gleich am Karlstadter Marktplatz ging es mit der ersten Sonderprüfung los: 40 Meter einer langgezogenen Linkskurve in 15 Sekunden fahren ohne anzuhalten lautete die Aufgabe. Generell waren die Tempovorgaben für die Gleichmäßigkeitsprüfungen mit höchstens 45 Kilometer je Stunde recht niedrig.
Rund 190 Kilometer war die Tagesetappe lang, sie ging von Karlstadt aus über Karlburg, Stadelhofen, Urspringen, Hofstetten, Rieneck, Burgsinn, Michelau, Reichenbach und Gambach zurück nach Karlstadt. Nach dem Abendessen ging es vom Hotel Mainpromenade hinaus in die Nacht, 85 Kilometer über Schönarts, Bühler, Sachserhof und Schwebenried nach Arnstein, Ebenroth, Gramschatz, Retzstadt und Retzbach zurück zum Ziel. Unterwegs waren insgesamt 15 Wertungsprüfungen mit Zeitmessung über 130 Kilometer zu meistern, zwei davon waren versteckt, also nicht angekündigt.
Organisatoren mussten 60 Lichtschranken installieren
Der Aufwand für die Organisatoren ist enorm, rund 60 Lichtschranken wurden für die Zeitmessung eingesetzt. Bei zwei Orientierungsprüfungen über 65 Kilometer, davon eine im Dunkeln, standen den Teams nur Kartenskizzen zur Verfügung, möglicherweise fiel das den einheimischen Teams von Autohaus Köhler in Karlstadt und Weingut May in Retzstadt und DMI Racing aus Arnstein etwas leichter.
Am Ende holten sich Roland und Vera Wittmann aus Offenhausen (Nürnberger Land) mit ihrem "Baby-Benz" (Mercedes 190 E, Baujahr 1995) den Gesamtsieg. Platz zwei ging an Willy und Christa Eisinger vom AC Wetzler (Porsche 911 Carrera, Baujahr 1985), sie trafen die Zeitvorgaben insgesamt lediglich 1,73 Sekunden schlechter. Platz drei und den Sieg der Damenwertung holten sich Hannegritt und Sarah Wurth aus Kusterdingen (Landkreis Tübingen, Porsche 994, Baujahr 1983).
Besonders freute es die Organisatoren, dass es weder Unfälle noch unschöne Begegnungen auf der Strecke gab. Landwirte und Jäger seien sehr freundlich gewesen. Drei Teams fielen wegen technischer Probleme aus: An einem Renault Turbo streikte die Benzinpumpe, die Luftfederung eines Citroen DS21 "Göttin" und das Getriebe eine Audi 100 S machten Probleme.