
Bei der Eröffnung vor neun Jahren gab es auch Skepsis, ob die Espressobar E 61 in der Karlstadter Alten Bahnhofstraße funktionieren würde. Längst ist sie zu einer festen Einrichtung geworden, die auf ihr Stammpublikum zählen kann. Jetzt hat Lili, die eigentlich Lilya Kistner heißt, das Geschäft vom Gründer Norbert Weißenberger übernommen.
Seit sechs Jahren arbeitet sie schon in der Bar. "Zuvor bin ich durch die Karlstadter Gastronomie getingelt, war in der Lilien Lounge und im Rio", erzählt sie. Sie wird den Laden in der bewährten Weise weiterführen.
Gut durch Corona gekommen
Weil er so klein ist, sollte es vor neun Jahren anfangs nur Espresso geben. Doch nach und nach kamen selbst gebackene Kuchen und Torten dazu, Desserts, Waffeln, der Verkauf von Kaffeebohnen und Kaffeezubehör. Das Sortiment half letztlich durch die Coronazeit, denn als Lebensmittelladen durfte das Geschäft bis auf den harten Lockdown vor einem Jahr weiterlaufen, berichtet Kathrin Herrig, Partnerin von Norbert Weißenberger.
Im Vordergrund sollen Pfandbecher stehen, die nach der Benutzung wieder gereinigt werden. Alternativ gibt es Einwegbecher, die künftig kompostierbar sein werden. Die Kaffeebohnen stammen teilweise von Kleinbauern, die sich die Zertifizierung mit Bio- oder Fairtrade-Labels nicht leisten können, erklären Kathrin Herrig und Lilya Kistner. Geöffnet ist Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 13.30 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr.
Der aus Stetten stammende Norbert Weißenberger hat bereits eine neue Arbeitsstelle, bleibt dem Kaffee aber treu. In der Murnauer Kaffeerösterei arbeitet er als Barista, also als Kaffee-Barkeeper beziehungsweise "Kaffeekünstler" an der Espressomaschine. Grund für den Ortswechsel ist, dass es ihn schon immer in die Berge gezogen hat.
In dem kleinen Laden in der Alten Bahnhofstraße waren nach Uhren-Forstner auch Bio-Textilien, die Pink-Boutique und ein Fahrradgeschäft.