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Karlstadt
Karlstadt hat einen der ältesten Großbildstöcke in Franken
Der Dicke Bildstock an der Gabelung Glauberstraße/Lönker in Karlstadt.
Foto: Karlheinz Haase | Der Dicke Bildstock an der Gabelung Glauberstraße/Lönker in Karlstadt.
Georg Büttner
 |  aktualisiert: 13.04.2020 02:10 Uhr

Ursprünglich war von der Karlstadter Pfarrei St. Andreas für die Karwoche eine Wanderung zu den 14 Bildstockdarstellungen in der Karlstadter Altstadt vorgesehen. Dabei wollte Kreisheimatpfleger Georg Büttner diese kleinen Kulturdenkmale vorstellen. Da dies derzeit nicht möglich ist, hat er fünf besondere Bildstöcke ausgewählt und stellt ab heute hier täglich einen vor.

Der dicke Bildstock in der Glauberstraße – früher war das der Karlburger Weg – ist wohl einer der ältesten Bildstöcke dieser Größe in Franken. Er steht an der Abzweigung der Straße Am Lönker. Bis hierher ließ der Schwedenkönig Gustav Adolf im Oktober 1631 das Vorfeld der nach seinen Anordnungen stark ausgebauten Festung Karlstadt einebnen. Die Beschreibung in der „Satz´schen Chronik“ über diese Ereignisse nennt dabei ausdrücklich den „Dicken Bildstöck am Lönker“. Dabei wurden auch Pestfriedhof, Siechenhaus und Ziegelhütte vor dem Oberen Tor dem Erdboden gleichgemacht.

Bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts standen der Bildstock und ein Kreuz an jener Stelle, an der über den Graben der alten Karlstadter Landwehr eine hölzerne Brücke führte. Das steinerne Kreuz von 1444 wurde vor einigen Jahren ins Stadtgeschichtmuseum versetzt

Der gemauerte und verputzte Bildstock trägt nach drei Seiten gotische Spitzbögen aus hellem Sandstein. Er ist von Süden her begehbar und zeigt innen auf einer roten Sandsteinplatte ein Flachrelief mit der Darstellung „Christus am Ölberg“.

Das Relief im Dicken Bildstock zeigt 'Christus im Ölberg'.
Foto: Karlheinz Haase | Das Relief im Dicken Bildstock zeigt "Christus im Ölberg".

Dazu gibt es folgende Geschichte (nach einer Erzählung von Hanns Meder): „An Karfreitag eines jeden Jahres dreht sich, wenn um 12 Uhr die Mittagsglocke von St. Andreas läutet, das Schwedenkreuz dreimal langsam um seine eigene Achse. Denn die Seele eines dort um 1631 erschlagenen schwedischen Soldaten finde keine Ruhe, bis seine Untaten abgebüßt sind. Häufig fanden sich Schüler und leichtgläubige Erwachsene am Dicken Bildstock ein und harrten der wunderbaren Dinge, die sich da tun sollten. Schließlich fiel doch jemandem ein, dass an den Kartagen gar keine Kirchenglocken läuten und das Gelächter der Umstehenden war danach groß."

 
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