Dass unser allerliebstes Gemünne ein krasser Ort ist, wissen wir seit „Voice of Germany“ 2013. Nicht wundern kann es uns, dass es jetzt auch ein Hotspot ist, denn hier gibt's am Marktplatz kostenfreien Funkzugang ins Internet. Da staunt man: die Dreiflüssestadt auf der Höhe der Zeit und das auch noch ümäsunst bzw. für lau!

Der englische Hotspot („heiße Stelle“) hat mehrere Bedeutungen. Im Vulkanismus etwa meint das Wort, dass unter besonders dünner Erdkruste Magma brodelt. Nun ja, in Gemünne brodelt da eher nix. Bei Sportlern oder feierwütigen Leuten sind Hotspots angesagte Plätze oder Clubs. Mit Clubs kann Keilerhausen im Gegensatz zu Gräfendorf auch nicht dienen, was aber ja in diesem Fall kein Mangel sein muss.

Bleibt der sportliche Hotspot, und das ist der Gemündener Marktplatz jetzt im Sommer tatsächlich: Es ist schon ein heißer Anblick, der sogar einem hart gesottenen Wildschwein die Schamesröte in den Saukopf treibt, den manche, mit dem modernsten Equipment ausgerüstete Radfahrerinnen und Radfahrer da bieten. Sie wackeln in ihren zum Gehen offenbar wenig geeigneten Sportschuhen übers Pflaster und zeigen ihr mehr oder weniger freizügiges Dress, dass dem Karli der Appetit auf Eis und Kuchen grad' vergeht: oben Schweißflecken und unten – o weh! Wenn der Keiler die ausgepolsterten Unterleibspartien um sich sieht, glaubt er glatt, in eine Wanderausstellung für Inkontinenzartikel geraten zu sein! Muss Sport so hässlich sein?

Apropos: Das Geschäftshaus „Las Porzellan“ in der Gemündener Obertorstraße, in dem es Sachen gibt, die es sonst nirgends (mehr) gibt, das an verkaufsoffenen Sonntagen immer stramm geschlossen bleibt und das mit seinen Schaufenstern schon eine besondere Anmutung hat oder auch Zumutung ist, soll verkauft werden. Unbestätigten Gerüchten zufolge wollen, wenn es so weit ist, die Stadt Gemünden, die Werbegemeinschaft und Gemünden Aktiv ein mehrtägiges bis -wöchiges Straßenfest veranstalten.