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GEMÜNDEN
Karli Keiler: Lippert bezahlt keine fremden Einkäufe
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 11.11.2015 03:35 Uhr

Nichts Menschliches ist dem Karli fremd, schon von Berufs wegen nicht. Und dennoch gibt es immer wieder Ereignisse, die hauen den alten Schwarzkittel um. Was es diese Woche war, dürfte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, klar sein. Vielleicht waren Sie ähnlich schockiert wie der Karli.

Wie soll man sich seinen Glauben an das Gute im Menschen bewahren, wenn man ein ums andere Mal enttäuscht wird? Jetzt also mal wieder durch einen Politiker.

Die sind auch nur Menschen, sicher doch – aber eben auch angetreten, Vorbilder zu sein! Sie erlassen die Gesetze, gegen die sie dann selbst verstoßen. Sind unsere Staatenlenker und Volksvertreter am Ende besonders gefährdet für Verfehlungen? Wenn dem so wäre, war es ja wirklich nur eine Frage der Zeit, bis es einen Gemündener treffen musste – bei der hohen Abgeordnetendichte in der Stadt! Da lag die Wahrscheinlichkeit für einen Skandal bei nahezu 100 Prozent.

Wobei der Karli nicht verallgemeinern und schon gar nicht den hiesigen Bundestagsabgeordneten am Zeug flicken will. Getroffen hat es aktuell die Freien Wähler, und gleich mit zwei Landtagsabgeordneten – der eine kann nicht anständig Auto fahren, der andere nicht anständig mit Steuergeld umgehen.

Noch nicht durch Unanständigkeit aufgefallen ist der Harald Schneider, der frühere Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrat aus Karlstadt. Ein Skandälchen aber hat er sich jetzt doch geleistet, zumindest aus Sicht der Sinngründer: Denn bei denen wolle er nicht leben, daher solle man das auch keinem Flüchtling zumuten. Dass einem alten Polit-Hasen so etwas rausrutschen kann! Gemeint hatte er, dass Flüchtlinge dorthin kommen sollten, wo sie leicht Arbeit finden können, hat der Schneiders Harald am Freitag nachgeschoben. Er möge den Sinngrund schon und gehe regelmäßig dort wandern.

Künftig wird er dort wohl rennen, sollte man ihn erkennen . . .

Schon gleich gar nicht mit Skandalen dienen kann der Lipperts Jürgen in Gemünden. Dafür wär' der Bürgermeister von Gemünne auch erst viel zu kurz im Amt . . . Ein Skandal vielmehr ist, was ihm nachgeredet wird, oder genauer: Ein Skandal soll das Gerücht werden, das irgendjemand in die Welt gesetzt hat und überall in der Stadt erzählt wird: In einem Gemündener Supermarkt hätten sich Flüchtlinge die Einkaufswagen vollgepackt, ohne zahlen zu können oder gleich in der Absicht, die Waren zu klauen. Der Marktleiter habe die Polizei gerufen, dann aber sei der Bürgermeister Lippert hinzugekommen und habe das Diebesgut generös bezahlt.

Schön solcher Edelmut, aber die Absicht hinter dem Gerücht natürlich ist, zu verbreiten, dass Flüchtlinge alles dürfen, alles bekommen, während heimische Sozialfälle um alles vergeblich zu ringen haben.

Der Jürgen Lippert hat den Karli um eine Klarstellung gebeten, dass an dem Gerücht nichts dran ist: „Wo käme ich hin, wenn ich so etwas tun würde. Irgendwann würden mir sämtliche Bürgerinnen und Bürger von Gemünden ihre Einkaufsrechnungen schicken.“ Das gleiche Gerücht geht übrigens in Arnstein über die dortige Bürgermeisterin Anna Stolz um.

 
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