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GEMÜNDEN
Karli Keiler: Immer mehr Schweine
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 28.10.2015 03:25 Uhr

Dieser Tage hat sich der Karli dem Vorwurf ausgesetzt gesehen, er würde sich nicht richtig um seine Brut kümmern. Es gebe immer mehr Schweine in Gemünne und die trieben es richtig bunt, musste er sich anhören. Anlass war eine Rotte von Schwarzkitteln, die seit Wochen die Gärten am Eselspfad durchpflügt. Diesmal ist also nicht die EVG schuld. Auf die Frage einer Betroffenen, was man da denn machen könne, soll ein Jäger geantwortet haben: „Da nimmt ma halt e Hagge und zieht's e weng grad.“

Immerhin sparen sich durch die Karli-Verwandtschaft einige Gartenbesitzer dieses Jahr das Umgraben. Keine wochenlangen Rückenschmerzen. Angeblich soll aber dem schweinischen Treiben im November mit einem Gegentreiben und Blei ein Ende gesetzt werden. Der Karli geht da lieber in Deckung, nicht dass er noch in Verdacht gerät, sich durch Gärten zu wühlen, und eine auf die Borsten gebrannt bekommt.

Hoch her geht es auch am (ehemaligen?) Mädchenbildungswerk (kurz MBW). Söllesmoal war es ja so, dass das MBW, daher der Name, nur besuchen durfte, wer weiblichen Geschlechts war. Auch die römisch-katholische Konfession und das Führungszeugnis eines zertifizierten Pfarrers waren einst für den Übertritt nötig. Das waren noch Zeiten! Da herrschte noch Zucht und Ordnung! Kein Sodom und Gomorrha wie an staatlichen Schulen.

Dadurch hat das MBW aber natürlich wie ein Honigtopf gewirkt, um den die männliche Jugend herumscharwenzelt ist. Die Nonnen haben Obacht gegeben, dass nicht gefensterlt wurde. Der Neudeks Robert zum Beispiel weiß zu berichten: „Es war früher sehr schwer rein- oder ranzukommen. Es ging nur über diverse Tanzkurse.“

Jetzt, da auch Buben ans MBW dürfen, stellt sich nicht nur die Toilettenfrage, sondern auch die Frage nach dem Namen. Nur BW – Bildungswerk – wär vielleicht ein bisschen schlapp. MJBW – Mädchen- und Jungenbildungswerk vielleicht? Oder MuBBW – Mädles- und Buwebildungswerk –, wie es der Neudeks Robert vorschlägt?

Einen Schock haben vergangene Woche die Gemünnemer Stadträte erlitten. Da wurde ja bekanntlich beschlossen, dass Gemünne „Fairtrade-Town“ (was eigentlich nicht „verdrehte Stadt“ heißt) werden soll. Das hört sich natürlich erst mal klasse an. Nur bedeutet das laut der Agenda-21-Beauftragten des Landkreises Main-Spessart, Ilse Krämer, dass beispielsweise Stadträte in ihren Sitzungen Fairtrade-Kaffee trinken müssen. Schockschwerenot!

Dabei war es bis jetzt noch nie üblich, dass in den Stadtratssitzungen Kaffee getrunken wurde. Aber, was tut man nicht alles für so einen Titel – dafür nimmt man auch gern mal Einschlafprobleme in Kauf. Und ein bisschen mehr Aufgewecktheit soll ja auch nicht schaden. Darauf ein Tässchen Fairtrade-Kaffee!

 
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