Dass unser Menschenschlag hier an den Ufern von Main, Saale, Sinn und Wern – und vor allem oben drüber, auf den Höhen – ein ganz besonderer ist, wer wollte das bestreiten? Zeugnis von diesen Besonderheiten legt die Keiler-Post ab. Über Jahre, Jahrzehnte begleitet sie diesen Menschenschlag und auch die Menschen mit Schlag. Immer wieder tauchen manche in den Zeitungszeilen auf, das Archiv vergisst nichts.
So blätterte der Karli in dieser Woche gleich einmal in alten Keiler-Post-Bänden, als er einen Bericht über eine Verhandlung am Verwaltungsgericht gelesen hatte, den er höchst aufschlussreich in Sachen Menschenschlag fand. Da ging es um einen Mann, der sich seit 20 Jahren erfolglos durch alle Instanzen klagt, um keine Gebühren und Beiträge an die Gemündener Stadtwerke zahlen zu müssen.
Was sagt das Archiv dazu? 1996 hatte sich der Mann gebrüstet, 232 D-Mark seiner Wasserrechnung einbehalten zu haben, weil er mit der Gebührenerhöhung im Jahr zuvor nicht einverstanden war. Im Jahr 2000 wurde dann höchstrichterlich bestätigt, dass die städtische Gebührenerhöhung 1995 rechtens war. Zwischenzeitlich und auch danach noch hat er in der Bürgerinitiative Verbesserung ordentlich Stimmung gegen die Stadtverwaltung und die Stadtwerke gemacht – die Stadt, die ungerechtfertigt ihre Bürger schröpfe.
Jetzt stellt sich heraus, dass der Mann seit Jahr und Tag Zahlungen an die Stadtwerke verweigert, weil er nach eigener Aussage das Geld dafür nicht hat. Auf nahezu 30 000 Euro belaufen sich die Schulden mittlerweile. Solange er nicht zahlt, hat die Allgemeinheit mit Zins und Zinseszins dafür aufzukommen, also die Gebührenzahler. Da fragt sich heute, wer da wen schröpft!
Mit einem gutmütigen Vertreter unseres Menschenschlags bekommen es „die da oben“, die himmlischen Heerscharen zu tun. Der Roland Manke ist gestern in Gössenheim beigesetzt worden. In die Trauer um ihn mischen sich beim Karli viele, vor allem heitere Erinnerungen. Das ein oder andere G'setzle hier stammte vom oder handelte vom Roland. Dass er in den Himmel kommt, ist für den Karli keine Frage. Auch nicht, wie die da oben ihn aufnehmen werden, denn er wird sich den Himmel schon zurechtbiegen.
Dem Schwarzkittel fällt eine Anekdote ein, als der Roland mal wieder bei einem Radio-Gewinnspiel mitmachte, telefonisch ins Studio durchgestellt wurde und er gleich den Moderator duzte. „Nanu, Herr Manke, warum so privat?“, fragte der ver- und gedu(t)zte Moderator. Der Karli kann sich deswegen schon vorstellen, wie das gestern ablief: „Hallo, Petrus! Grüß Dich! Ich bin's, der Roland, habe die Ehre!“
Erst gucken, dann kosten“ heißt es an diesem Wochenende beim Kleintierzuchtverein Gräfendorf: Am Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr können die Kaninchen im Feuerwehrhaus in Gräfendorf bewundert werden – zum Mittagessen am Sonntag dann werden unter anderem „Variationen von Kaninchenbraten“ angeboten. Dem Karli fällt dazu ein alter Schüttelreim ein: „Da kocht er nun, der Suppenhahn, den wir vorhin noch huppen sah'n.“