Dort mag sich nicht jeder so recht an die schöne, moderne und vor allem strahlende LED-Welt gewöhnen. Flaniert man des Nachts den Gehweg entlang, sieht man grelle Lichtgestalten und schwarze Schattenmänner. Falls noch jemand anderes unterwegs ist. Und den Karli, der ja nicht nur ein großer Keiler, sondern auch ein kleiner Philosoph ist, mutet dieses Licht- und Schattenspiel wie ein Sinnbild der menschlichen Existenz an – die Sudetenstraße als ein Mikrokosmos unseres Seins!
Licht und Schatten im Wechsel, ein stetes Auf und Ab, ja, so ist das Leben. Es war in diesen Tagen auf den Seiten der Keiler-Post gleich mannigfach dargestellt:
Es verließ uns, versetzt nach Würzburg, der Guardian des Klosters Schönau, Bruder Ludwig Moschel. Dafür erhielt der Landkreis den Kreisbrandinspektor Peter Schmidt (sozusagen der Guardian der hiesigen Feuerwehren) als Kreisbrandrat.
Sodann war zu lesen, dass die Sandra Ils von der „Stilhouse Fashionlounge“ (auf Deutsch halt Modelädle) am Gemündener Marktplatz den Lohrern eine Filiale (Modehaus Schneebacher) schenken wird und dass für die Standort-Entscheidung des Kreistags zum Zentralkrankenhaus objektive Kriterien aufgestellt seien. Dennoch kamen dann die sehr schattigen Nachrichten, dass dennoch Lohr als Krankenhaus-Bewerber die Nase vorn hat und dass Gemünden auch auf seine Ortsumgehung noch lange wird warten müssen.
Wie zum Hohn war in einer Zeitungsanzeige am Freitag zu lesen: „mein Klinikum ist mir ganz nah. auch online“ (wenn schon nicht anders). An diesem Samstag wenigstens erhellt sich das Wochenende etwas mit der Nachricht von der tollen Braut: Burgsinn hat die wertvollste Eiche Bayerns. Glückwunsch!
Wertvolle Zitate waren am Montag bei der Haushaltsverabschiedung im Gemündener Rathaus zu hören: „Wer immer sparen will, ist verloren, auch moralisch“ (Fontane, zitiert vom Günther Felbinger). „Der Pessimist klagt über den Wind; der Optimist hofft, dass der Wind sich dreht; der Realist richtet das Segel aus“ (Sir Adolphus William Ward, zitiert von Irmgard Pröschl). „Der Haushalt ermächtigt uns, Geld auszugeben, er verpflichtet uns nicht dazu“ (der frühere Finanzminister Hans Eichel, zitiert vom Klaus Strohmenger). „Uns geht es gut und es läuft noch was. Dieser Schein trügt“ (Stadtrat Martin Geßner, zitiert vom Martin Geßner).
Der Gemündener Sudetenstraße sei Karlis heutiger Veranstaltungstipp gewidmet: ein modernes Oratorium der Sing- und Musikschule Gemünden am 5. Mai in der Dreifaltigkeitskirche. Der Titel: „Aus der Finsternis ins Licht“.