Herzlich willkommen!“, jauchzt einem die Dame ins Ohr und, noch bevor man zurückjauchzen kann, setzt sie jubelnd hinzu: „Bitte haben Sie einen Augenblick Geduld. Im Moment sind alle unsere Mitarbeiter in einem Gespräch. Der nächste frei werdende Platz ist für Sie reserviert. Bitte legen Sie nicht auf . . .“ Und dann bekommt man am Telefon eine halbe Stunde lang Musik und Werbung ins Ohr gedröhnt, zwischendurch meldet sich auch die offenbar ganztags von glückselig machenden Substanzen berauschte Gute-Laune-Dame immer wieder einmal: „Herzlich willkommen! . . .“ Und nach einer Stunde Wartezeit weiß der Anrufer, dass er dieser Firma alles andere als willkommen ist.
Sie, liebe Leserin, lieber Leser, kennen das genauso gut wie der Karli. Möglicherweise sind Sie der gleichen Meinung wie er, dass ein echter Verbraucherschutz die sogenannten Hotlines und Callcenter verbieten müsste, zumindest als ein barmherziger Akt von Menschlichkeit.
Der Karli übertreibt mal wieder? – Von wegen! Die folgende Geschichte ist vom Schwarzkittel selbst erlebt: Er hatte eine Frage zu seinem Telefonanschluss der Telekom, weshalb das arme Schwein die Servicecallcenterhotline anrief. „Herzlich willkommen!“ Aber statt den Karli ewig auf einen echten Mitarbeiter warten zu lassen, bot ihm die Gute-Laune-Dame einen Rückruf an.
Donnerwetter!, dachte sich der Karli, das wäre ja wirklich mal ein Service, und er war noch verwunderter, als einige Zeit später der Rückruf tatsächlich erfolgte und das Telefon bimmelte. Der Karli nahm das Gespräch an und hörte dann eine Bandansage: „Leider können wir Sie telefonisch nicht erreichen . . .“ Ungelogen so passiert!
Echten Service gibt es aber doch noch, und zwar bei der Post, die tatsächlich noch Menschen aus Fleisch und Blut – und mit Herz – beschäftigt. Da klebte beispielsweise diese Woche an einem Postbriefkasten in Wernfeld dieser Zettel:
Der Postler, der den Kasten leerte, kam der Bitte nach und schrieb auf den Zettel „Schon erledigt“ dazu.
Gut erledigt hat der Gemündener Fastenprediger Thomas Störlein wieder seine satirische Aufgabe beim Starkbieranstich im Gemündener „Koppen“ (zu sehen im Internet auf Youtube bei „#12 Fuxx&Hase“). Doch nicht einmal der Bruder Petrus wäre auf die Idee der neuen Gemündener Partei „Die Partei“ verfallen vorzuschlagen, das Rathaus nach Massenbuch zu verlegen, damit die Kommunalpolitiker erleben, wie es sich (mangels Straße) anfühlt, von der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein.