Bei der Jahresschlusssitzung am Freitag ernannte Bürgermeister Paul Kruck im Auftrag des Stadtrats den Altbürgermeister Karl-Heinz Keller zum Ehrenbürger der Stadt Karlstadt. Keller war in seiner Zeit als Leiter des städtischen Bauamts und später 18 Jahre lang als Bürgermeister maßgeblich an der vorbildgebenden Sanierung der Karlstadter Altstadt beteiligt. Der Marktplatz, die Hohe Kemenate und die Verkehrsberuhigung in der Altstadt seien Beleg dafür. Darüber hinaus leistete er Bedeutendes für die gelungene Integration der eingemeindeten Ortsteile.
In seiner Laudatio nannte Kruck seinen Amtsvorgänger eine starke und durchsetzungsfähige Persönlichkeit, die mit großem diplomatischem Geschick, Geduld und Leidenschaft erforderliche Maßnahmen zur Umsetzung gebracht habe. Dabei habe er stets als "Anwalt der Bürger" den Karlstadtern zugehört und sich für ihre Belange eingesetzt.
Mit Weitsicht für die Bürger tätig
Als wesentliche Leistungen Kellers neben der Altstadtsanierung nannte Kruck die Neuordnung der Wasserversorgung im Werntal, den Bau der zweiten Mainbrücke mit der Karlburger Ortsumgehung, die Förderung der Städtepartnerschaften. Weitsicht habe Keller auch bei der Integration der muslimischen Mitbürger bewiesen, als er gegen mancher Anfeindung den Bau der ersten Moschee im Stadtgebiet befürwortet habe.
Insgesamt habe Karl-Heinz Keller durch sein öffentliches Wirken in herausragender Weise die Entwicklung seiner Heimatstadt beeinflusst und das Wohl der Bürgerschaft nachhaltig gefördert, so Bürgermeister Paul Kruck in seiner Laudatio. Anschließend trug sich Keller in das Goldene Buch der Stadt ein.
Karl-Heinz Keller wurde 1949 geboren und war als Verwaltungsbeamter im Landratsamt Karlstadt, an der Regierung von Unterfranken und am Landratsamt Kitzingen tätig. Bei der Kommunalwahl 1972 wurde er als jüngstes Mitglied für die SPD in den Stadtrat gewählt. Nachdem er 1973 Leiter des Stadtbauamts von Karlstadt wurde, musste er sein Ratsmandat niederlegen. Gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Werner Hofmann startete er die bis heute als vorbildlich geltende Sanierung und Neuordnung der Altstadt. Von 1990 bis 2008 war er für drei Wahlperioden erster Bürgermeister seiner Heimatstadt. Seine persönliche Leidenschaft gehörte stets neben der Familie dem Fußballverein FV 1920 Karlstadt.
Goldene Stadtplakette für Franz Forster
Eine weitere Lobrede gab es für den Mühlbacher Franz Forster, dem "Schlossherren" des dortigen ortsbildprägenden Dorfschlosses. Er hat gemeinsam mit seiner Familie das Gebäude nach erforderlichen Sanierungsmaßnahmen zu seinem Wohnsitz ausgebaut. Sowohl das Schloss als auch der Park werde immer wieder für Veranstaltungen wie "Musik in Historischen Häusern und Höfen", Schlosshofserenaden und Faschingsbällen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Jahr 2005 gründete Forster den Mühlbacher Carnevals Verein, den er elf Jahre lang leitete und auch heute noch tatkräftig unterstützt. Darüber hinaus war der Geehrte auch langjähriger Vorsitzender des Musikvereins Mühlbach. Für sein Lebenswerk wurde nun Franz Forster mit der Verleihung der Stadtplakette in Gold ausgezeichnet.