
Es ist Freitagabend, vor und in der Mehrzweckhalle herrscht bei den zahlreichen kleinen und großen Besucherinnen und Besuchern in ihren bunten Kostümen wuseliges Treiben und gespannte Vorfreude. Hinter der Bühne ist eine halbe Stunde vor Beginn der vierten Karbacher Kinderfaschingssitzung dagegen kaum Hektik zu spüren.
"Nein, aufgeregt bin ich nicht", antworten Klara Stegerwald und Benno Pollak wie aus einem Munde. Die elfjährige Klara und der zwölfjährige Benno sind die Moderatoren des Abends. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr führen die beiden Karbacher auch diesmal wieder durch die DJK-Veranstaltung. Klara in einem schicken, lindgrünen Kleid und kleiner Elferratsmütze auf dem Kopf, Benno in lässigem Jacket, grünem Shirt und – wie es sich für einen Sitzungspräsidenten gehört – ebenfalls mit Elferratsmütze.
Dass die beiden kurz vor Sitzungsbeginn kaum Aufregung verspüren, liegt wohl daran, dass sie quasi "alte Hasen" sind. "Ich bin seit der ersten Sitzung mit dabei, früher war ich in der Bütt", erklärt Benno voller Vorfreude. Und auch Klara hat vor ihren Einsätzen als Moderatorin bei den verschiedenen DJK-Tanzgruppen mitgewirkt.
Die Bühne ist den beiden Moderatoren nicht fremd
Beiden ist die Bühne nicht fremd – und das merkt man von Beginn an. Bereits nach wenigen Minuten haben sie das Publikum im Griff – die erste Applaus-Rakete wird nach kurzem Einüben gezündet. Souverän und witzig führen sie, die sich seit Weihnachten auf die Faschingssitzung vorbereitet haben, durch den Abend. Selbst als es bei der zweiten "Scheckenschau" – einer Art Tagesschau über Karwer "Promis" – ein kleines technisches Problem gibt und die beiden Nachrichtensprecherinnen bereits mit ihrem Text beginnen, obwohl der Trailer noch nicht gestartet war, reagiert der junge Sitzungspräsident routiniert: "Stop, wir sind noch nicht soweit."

Überhaupt haben sich die Verantwortlichen um Katja Stegerwald und Sabine Scheiner, die für Text und Regie zuständig sind, ein äußerst abwechslungsreiches Programm ausgedacht. Denn neben der "Scheckenschau", bei der die Gäste beispielsweise anhand des Hinweises, sie habe mehr als 80 Kinder und für sie habe der Bürgermeister kürzlich ein Haus gebaut, mühelos Kindergartenleiterin Magdalena Eckert erraten, bekommt das Publikum in der ausverkauften Halle verschiedene Tanzbeiträge, Sketche und Büttenreden geboten.
Viel Applaus für Paul März als gestresster Schüler
Eine donnernde und lang anhaltende Applaus-Rakete erhält Paul März für seine Büttenrede. Der Neunjährige, für den es der erste Auftritt in der Bütt ist, berichtet mit herrlicher Mimik und Gestik von seinem Leben als gestresster Schüler. So verrät er dem begeisterten Publikum, dass der Unterschied zwischen der Schule und einer Irrenanstalt nur die Telefonnummer ist. Beim DJK-Mini-Männer-Ballett steht er anschließend schon wieder auf der Bühne.

Auch Moderatorin Klara Stegerwald lässt es sich nicht nehmen, bei den Auftritten der DJK Gaudi-Girls und der DJK-Turnwerkstatt, der größten Gruppe an diesem Abend, selbst mitzuwirbeln.
Als nach dreieinhalb Stunden der letzte Applaus verklungen ist, sitzen Klara und Benno zufrieden, aber auch leicht wehmütig auf den Stufen zur Bühne. "Es hat alles sehr gut geklappt. Jetzt wird noch gefeiert", freut sich Klara auf die After-Show-Party – eben ganz wie bei den Großen auch.