NARA nennt sie sich auf der Bühne, als Hanna-Lara Müller kennt man sie in Main-Spessart: Die 23-jährige Leiterin des Karbacher Kinder- und Jugendchors bringt an diesem Freitag, 7. Februar, mit "Not my Type" ihre erste Single heraus. Wie sie vom klassischen Gesang zum Jazz und jetzt zum Pop kam, und welche Rolle der Karbacher Chor in ihrer Karriere spielt, erzählt Sie im Interview.
Hannah-Lara Müller: Mit fünf habe ich angefangen Klavier zu spielen, mit acht wollte ich unbedingt Gesangsunterricht nehmen. Ich komme aus der Nähe von Ulm, und dort gab es nur einen Gesangslehrer, der eigentlich nur Sänger mit Bachelorabschluss unterrichtet hat. Als Achtjährige habe ich ihn also angerufen, meine Mutter wusste davon nichts. Ich habe gebettelt, dass er mich wenigstens zum Vorsingen einlädt – und es hat geklappt.
Müller: Ich habe in der Berufsfachschule eine Ausbildung in klassischem Gesang gemacht. Dann habe ich ein Jahr überspringen dürfen und zusätzlich Klavier belegt. Aber die Karriere als Konzertpianistin hat mich abgeschreckt – da spielt ja jeder die gleichen Stücke. Für Jazzgesang in Würzburg habe ich mich dann relativ spontan beworben und hatte Glück, dass ich einen Platz bekommen habe.
Müller: Die Jazz-Szene in Deutschland ist leider sehr klein. In der Popmusik ist es natürlich schwer, Fuß zu fassen, denn es gibt sehr viele Künstler, die das wollen. Aber wenigstens gibt es eine Pop-Szene.
Müller: Das war die beste Zeit meines Lebens: Dort wurden wir mit einem Haufen sehr talentierter Leute in einen Raum gesteckt und durften einfach experimentieren. Dort habe ich auch Leif Bent kennengelernt, mit dem ich meine Single "Not my type" geschrieben habe.
Müller: Mein Nachname ist Müller, das funktioniert schlecht als Künstlername. NARA ist die Kombination aus meinen zwei Vornamen Hannah und Lara.
Müller: Während der Berufsfachschule habe ich auch eine Ausbildung zur Chorleiterin gemacht. In Würzburg wollte ich gerne neben dem Studium etwas machen, was mir Spaß macht. Viel gelernt habe ich dort auch, zum Beispiel, die Dynamik einer Gruppe zu erkennen: Mit dem Kinderchor kann man viele lustige Sachen machen, die dem Jugendchor viel zu peinlich wären.
Müller: Ein Album ist noch nicht in Planung, aber ich würde sehr gerne live spielen. Aus dem Popkurs ist noch ein weiteres Projekt zusammen mit anderen Künstlern entstanden. Da bringen wir eine ganze EP mit sechs Songs heraus – mit ganz anderer Musik. Im Sommer mache ich meinen Bachelor, im Herbst möchte ich dann ein Masterstudium an der Popakademie in Mannheim anfangen.