
Wer heutzutage ein Haus baut, kann von Lieferengpässen und Fachkräftemangel ein Lied singen. Umso bemerkenswerter, dass die Marktgemeinde Karbach es geschafft hat, binnen acht Monaten, gerechnet vom ersten Spatenstich, einen ganzen Kindergarten bezugsfertig zu errichten.
"Wir hatten mit der Firma Säbu einen sehr guten Generalunternehmer. Außerdem habe ich mich täglich auf der Baustelle blicken lassen, ich war stets erreichbar und wir hatten wöchentliche Besprechungen", erklärt Bürgermeister Bertram Werrlein auf die Frage, weshalb es mit dem ambitionierten Zeitrahmen geklappt hat. Wir befinden uns auf einem Rundgang durch den neuen Kindergarten, der in Modulbauweise errichtet wurde, und dessen Standort sich nun in unmittelbarer Nähe zur Mehrzweckhalle befindet.
Krippe unten, Kindergarten im ersten Stock
Die Holzverkleidung außen wirkt bereits sehr einladend und auch die beiden Stockwerke innen vermitteln sofort ein freundliches und harmonisches Ambiente. Während im Erdgeschoss drei Gruppenräume - jeweils mit Wickelraum und separatem Schlafraum - für die Krippenkinder untergebracht sind, haben die "großen" Kindergartenkinder ihr Reich im ersten Stock.

Auch hier befinden sich die drei Gruppenräume, jeweils mit angrenzendem Intensivraum und WC, zur Südseite und sind bei unserem Rundgang sonnendurchflutet. Die Räume, die durch Türen allesamt untereinander zu erreichen sind, bestechen durch die hellen Möbel und sind durch das Farbkonzept zu unterscheiden. Denn die Farben Rot, Gelb und Blau setzen in den unterschiedlichen Gruppenräumen durch das Inventar, wie Sofa, Stühle oder Garderobenverkleidung den jeweiligen farblichen Akzent.
Gemeinsame Brotzeit im Bistro
Im Flur, der bereits weihnachtlich dekoriert ist, tummeln sich die Kinder an diesem Nachmittag auf ihrem sogenannten "Marktplatz": Zusammen mit ihrer Erzieherin haben sie es sich auf den drei hellgrünen Sofas bequem gemacht und verfolgen gespannt das Puppenspiel.

"Ich finde alles am neuen Kindergarten klasse. Aber besonders gefällt mir das Spielhäuschen und die Höhle", erklärt der sechsjährige Lorenz voller Begeisterung. Der vierjährige Finn freut sich besonders über die zahlreichen neuen Spielsachen, aber auch über das Bistro. Denn im Bistro im ersten Stock, das 45 Plätze bietet, treffen sich die Kinder der roten, blauen und gelben Gruppe zur gemeinsamen Brotzeit.
Wie das Bistro, befinden sich auch die Bibliothek, das Büro der Kindergartenleiterin und der Pausenraum für das Personal auf der Nordseite. Auch der Turnraum im Erdgeschoss, der bereits mit der Boulderwand vom alten Kindergarten ausgestattet ist und als Mehrzweckraum auch für Elternabende gedacht ist, wurde an der Nordseite des knapp 40 Meter langen Gebäudes untergebracht.
Jetzt auch Platz für das Personal
"Der neue Kindergarten hat viele Vorteile, aber der entscheidende ist, dass wir endlich Platz haben - sowohl die Kinder, als auch das Personal", berichtet Magdalena Eckert, die Leiterin der Kindertagesstätte "Unterm Nussbaum", aus ihrer rund vierwöchigen Erfahrung.
Dadurch kehre eine natürliche Ruhe ein, weil sich alles entzerre. Als ein Zeichen der Wertschätzung erachtet sie es auch, dass für das Personal ein eigener Pausenraum und eine Küche eingerichtet wurden. "Das hatten wir bisher nicht", freut sie sich. Auch die Tatsache, dass sich nun alles auf einer Ebene befindet, erleichtere das tägliche Arbeiten enorm.

Bürgermeister Werrlein weiß auch von den Reaktionen der Eltern, dass sich die Mühen der letzten Monate gelohnt haben. "Ich habe durchweg positive Resonanz erfahren. Klar hatte auch der alte Kindergarten seinen Charme, aber die Eltern sind von der Größe, der Helligkeit und dem Platzangebot hier begeistert", weiß er von zahlreichen Rückmeldungen. Außerdem haben sich am neuen Standort die Zufahrt zum Gebäude und die Parksituation deutlich verbessert.
Tag der offenen Tür im Frühjahr 2023
Der Zugang erfolgt zwar derzeit noch über eine Behelfslösung über eine Seitenstraße, doch bereits in wenigen Wochen soll der Weg zum Haupteingang von Seiten des Mehrzweckhallen-Parkplatzes fertiggestellt und auch der namensgebende Nussbaum gepflanzt sein.
Anschließend wird dann noch der Außenspielplatz mit Bodentrampolin, Wasserspiel und einem Atrium aus Felsblöcken fertiggestellt. Dem Ortsoberhaupt ist durchaus bewusst, dass diese Arbeiten, die bis zum 30. April nächsten Jahres erledigt sein müssen, wetterabhängig sind. "Die Firma Straub hat alles da - das kriegen wir hin", ist Werrlein dennoch überzeugt. Im Frühjahr 2023 ist für alle Interessierten ein Tag der offenen Tür geplant.