Seit über 400 Jahren prägt die Kirche St. Vitus das Dorfbild im Markt Karbach. Wegen seiner exponierten Lage ist das von Fürstbischof Julius Echter errichtete Gotteshaus als Nachfolgebau einer früheren Wehrkirche schon von weitem zu sehen. Wer heute die Kirche betritt, dem wird schnell klar, dass der Innenraum in die Jahre gekommen ist. Darüber informiert die Pfarreien-Gemeinschaft "Maria - Patronin von Franken" in einer Pressemitteilung, der folgender Text entnommen ist.
Bei der letzten Firmung in Karbach 2019 hatte Bischof Friedhelm Hofmann festgestellt: „Die Wände sind ja richtig schwarz! Hier muss etwas gemacht werden.“ Damit sprach er der Karbacher Pfarrgemeinde aus der Seele. Die Kirchenverwaltung hatte bereits zuvor mit dem Architekturbüro BMA in Rothenfels die Pläne für eine Kircheninnenrenovierung erarbeitet. Doch die 30-Jahres-Frist des Bischöflichen Ordinariats für die nächste Renovierung seit der letzten Maßnahme war noch nicht verstrichen.
Im nächsten Jahr 2024 soll nun endlich eine Generalsanierung stattfinden, damit das Gotteshaus rechtzeitig zum 1250-jährigen Ortsjubiläum von Karbach im Jahr 2025 in neuem Glanz erstrahlt. Aufgrund der immensen Kostensteigerung haben sich die Mitglieder der Kirchenverwaltung mit der Architektin Annette Kollmann (BMA) mehrmals zusammengesetzt und Punkt für Punkt überprüft, welche Einzelposten der ursprünglichen Planung gestrichen werden müssen und welche Änderungen es in der Planung geben soll. Ein ungeplanter großer Posten im sechsstelligen Bereich kam dazu: Bei der Überprüfung der Blitzschutzanlage zeigte sich, dass die gesamte Südseite des Kirchendaches marode ist und erneuert werden muss.
Bistum übernimmt die Hälfte der Kosten
Nach mehreren Beratungsgesprächen der Kirchenverwaltung mit dem Amt für Denkmalpflege, mit dem Bau- und Kunstreferat und dem Umweltbeauftragten des Bistums sowie mit den einzelnen Fachfirmen entstand nach und nach das Konzept für die Kirchenrenovierung.
Die wichtigsten Maßnahmen der Innenrenovierung betreffen neben dem Kirchendach die technischen Anlagen, Putz- und Malerarbeiten im Kirchenraum, die Restaurierung von Kunstwerken und Orgel, Beleuchtung, Fenster und Sakristei, Schreinerarbeiten und Sitzbankheizung im Chorraum sowie einen barrierefreien Zugang zur Kirche.
Bei einem Finanzgespräch im Bischöflichen Ordinariat im Oktober wurde zur Freude und Erleichterung der Kirchenverwaltung die Zusage gemacht, dass das Bistum die Hälfte der Gesamtkosten von 762.000 Euro übernehmen wird. Nun ist es an der Pfarrgemeinde Karbach, die Finanzierung der anderen Hälfte zu stemmen.
Zu diesem Zweck führten und führen das Gemeindeteam und die Kirchenverwaltung verschiedene Aktionen durch, um Einnahmen zu generieren. Zum Glück gibt es auch zweckgebundene Ersparnisse und Spenden aus der Vergangenheit, die für die Renovierung von Kirche und Orgel eingesetzt werden können. Trotzdem klafft noch eine große Finanzierungslücke. Die Pfarrei hofft deshalb auf einen großzügigen Zuschuss von Seiten der politischen Gemeinde sowie auf Spenden von Karbacher Firmen und Mitbürgern.
Anfang nächsten Jahres plant die Kirchenverwaltung eine Informationsveranstaltung, bei der sich Interessierte über Umfang und Kosten der Kirchenrenovierung näher informieren können. Ein genauer Termin wird so bald wie möglich bekanntgegeben.