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Karbach
Karbach muss viel Geld in Kanäle investieren
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 09.04.2025 02:38 Uhr

Um Schäden rechtzeitig zu erkennen, sollen bayerische Kommunen alle zehn Jahre ihre Abwasser-Kanäle untersuchen. In diesem Zusammenhang befasst sich aktuell auch die Marktgemeinde Karbach mit ihrem "Untergrund". Insgesamt gehe es um rund 15 Kilometer Kanal und 430 Schächte, sagte Peter Leimeister vom beauftragten Ingenieurbüro Köhl (Würzburg) in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag.

Leimeister stellte die Ergebnisse einer Kamerabefahrung in Abschnitt 2 vor, bei der 5,1 Kilometer Hauptkanal, 139 Schächte und 2,2 Kilometer Anschlussleitungen inspiziert worden seien. Zusammen mit Abschnitt 1 seien nun zwei Drittel der Ortskanäle untersucht, so Leimeister. Ihm zufolge sieht es in Abschnitt 2 so aus: 57 Prozent der Hauptleitungen und Schächte befinden sich in einem guten Zustand, 33 Prozent in einem befriedigenden bis ausreichenden und zehn Prozent in einem schlechten.

Sofortiger Handlungsbedarf bestehe im Bereich Obere Klimbach und An der Leite, wo die Standsicherheit des Hauptkanals teilweise kritisch zu sehen sei. Im Bereich Obere Klimbach gehe es um 30 Meter Kanalaustauch, An der Leite um 20 Meter. Die dafür anfallenden Nettobaukosten (ohne Planungskosten) schätzte Leimeister auf insgesamt 200.000 Euro.

Von den untersuchten Schächten seien 77 in relativ gutem und 40 in einem zufriedenstellenden Zustand, sagte Leimeister. Starke Mängel seien bei elf Schachtbauwerken festgestellt worden, die im Lauf der nächsten fünf Jahre behoben werden sollten.

Die Untersuchung der Leitungen (Hausanschlüsse) ergab laut Leimeister, dass 332 Leitungen mit einer Gesamtlänge von 1757 Meter in relativ gutem Zustand seien. Bei 76 Leitungen mit einer Gesamtlänge von 334 Meter bestehe mittelfristig Handlungsbedarf; damit ist ein Zeitraum von 2030 bis 2045 gemeint. Kurzfristiger Handlungsbedarf, also innerhalb der nächsten fünf Jahre, bestehe bei 22 Leitungen mit einer Gesamtlänge von 71 Meter.

Leimeister ging davon aus, dass die Gemeinde Karbach mittelfristig um die 3,8 Millionen Euro in ihr Abwassernetz investieren muss. Zunächst jedoch soll, möglichst noch in diesem Jahr, erst einmal der dringende Kanalaustausch im Bereich Obere Klimbach und An der Leite in Angriff genommen werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig (12:0), das Ingenieurbüro Köhl mit der Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen zu beauftragen; zudem soll das Büro die Planung für ein Trennbauwerk in der Kleinen Au übernehmen.

Ebenfalls einstimmig beschloss das Gremium, dass eine Aufdimensionierung der Schächte Am Tannenberg erfolgen soll. Zu diesem Zweck sollen 250.000 Euro in den Haushaltsplan 2026 eingestellt werden.

Laut Bürgermeister Bertram Werrlein wird derzeit in der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld geprüft, ob es für die anstehenden Kanalsanierungen eventuell Zuschüsse geben könnte.

 
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