"Lohrer Kappen uff!" hieß es am Samstag in der Städtischen Anlage. Mit dem seit 1963 geltenden Mopper-Traditionsspruch eröffnete Michael Schecher, Präsident der Faschingsgesellschaft "Lohrer Mopper", die nunmehr 59. Session unter dem Motto "Uns stoppt keine Pandemie. Wir Lohrer Mopper sind stark wie nie!"
Corona hatte den Fasenachtern im vergangenen Jahr einen Strich durch ihre Sitzungen gemacht. "Jetzt starten wir mit Optimismus in die neue Session", so Schecher. "Wir sehen es als unseren Auftrag, den Menschen in Lohr unseren Fasching anzubieten." Sofern es die Bestimmungen zuließen, strebe man am 26. Februar eine Elferratssitzung in der Stadthalle an.
Die Mopper sind eine Gruppe innerhalb der Lohrer Kolpingfamilie. Deren Erster Vorsitzender Franz Wilhelm Weis betonte: "Uns ist es wichtig, unsere Gemeinschaft und ein Brauchtum zu erhalten, in das auch unsere jungen Mitglieder aktiv eingebunden sind. Wir bereiten uns so vor, dass es im Rahmen der Möglichkeiten eine diesjährige Session gibt." Dass die Elferratssitzung vom Pfarrheim St. Michael in die weit geräumigere Stadthalle verlegt werde, resultiere aus Platzgründen.
Mopper-Jugend hatte Spendenaktion gestartet
Laut Mopper-Präsidiumsmitglied Matthias Schneider wird der Kartenverkauf für die geplante Sitzung zu späterem Zeitpunkt bekannt gegeben. Zu ihm und Mopper Karl-Hermann Hummel scherzte Präsident Schecher: "Die beiden Narreteien sind vom Stadtrat zu uns übergesprungen."
Vor dem Pavillon in der Städtischen Anlage indes schunkelten die närrischen Gäste, musikalisch mit Schmackes angefeuert von den "Lohrer Nachtschwärmern" Christoph Müller an der Gitarre und Akkordeonist Reinhard Breitenbach. Im Repertoire hatten sie unter anderem das Lied, das der Mopper Lemo Schecher in den 1970ern gedichtet hatte: "Ein Mopper ohne Schnüdel, das wär' ein großer Graus. Haltet zamm!"
Für "Zammhalten" hatte sich auch die Mopper-Jugend stark gemacht. Die insgesamt sieben Tanzgruppen hatten eine Spendenaktion gestartet, um die Kosten für ihre Trainingsmöglichkeiten in der Stadthalle mitzutragen. Den Spendenerlös übergab Julia Schmitt, Tochter von Mopper-Vizepräsident Arno Schmitt, zusammen mit den Trainerinnen der Garden an Schecher. "Die Aktion zeugt von einer tollen Gemeinschaft und gleichermaßen erfreulichen Jugendarbeit", lobte der Präsident.
Jahresorden geht an Leonie Aull
Äußerst charmant hernach die Verleihung des Jahresordens vom Fasnachtsverband Franken durch Mitglied Siggi Schnellbach. Mit ihm würdigte er Leonie Aull für ihr jahrelanges Engagement bei den Moppern. "Ihr ist das Faschings-Gen von ihrer Familie in die Wiege gelegt worden", so Schnellbach. Die heutige Garde-Trainerin war in der Session 2014/15 Tanzmariechen.
Die Silberne Ehrennadel ging an Hannah Froesch und Lisa-Marie Krautwald. Froesch kam in der Session 2016/17 zu den Moppern, absolvierte Auftritte in der roten Garde und ist bis heute Trainerin. Krautwald, ebenso Trainerin, startete 2005/06 als Mini-Mopperin. Seit fünf Jahren gehört sie als Showtänzerin der blauen Garde an.