Der ehemalige Landtagsabgeordnete Heinz Kaiser (SPD) aus Erlenbach am Main wirft Lohrs Bürgermeister Ernst Prüße vor, „die Öffentlichkeit bewusst falsch“ zu informieren. „Der Berichterstattung muss ich leider entnehmen, dass Bürgermeister Prüße die Fakten manipuliert hat“, schreibt Kaiser in einer Stellungnahme.
Er hatte beim Landratsamt Rechtsaufsichtsbeschwerde eingereicht, weil die Architektenleistung für den geplanten Sendelbacher Kindergarten nicht europaweit ausgeschrieben worden war. Angesichts einer zu erwartenden Architektenvergütung von über 200 000 Euro sei das zwingend notwendig gewesen, argumentiert Kaiser.
In der Stadtratssitzung am Mittwoch hatte Prüße gekontert, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Dies habe die Regierung von Unterfranken bereits schriftlich bestätigt. Kaiser behauptet nun, bezüglich der „Rechtsaufsichtsbeschwerde gegen die Überschreitung des Schwellenwertes nach VOF“ liege noch keine Antwort vor. Prüße habe in der Sitzung den Bescheid der Regierung vom 24. Mai verlesen, der sich auf eine andere Eingabe Kaisers bezieht.
Kaiser arbeitet freiberuflich als Vertriebsbeauftragter Bayern für die „sab eurokindergarten“ GmbH, die bei Planung und Bau des Sendelbacher Kindergartens nicht zum Zuge kam.