Sie sind im Durchschnitt gerade mal 14,8 Jahre alt und spielen schon auf einer der namhaftesten Rock-Veranstaltungen in Unterfranken: Die Gruppe „Hot Iron“ aus Erlenbach/Oberndorf steht beim Umsonst & draußen-Festival in Würzburg am Freitag als erste Band auf der U-25-Bühne.
Sich bewerben und dann auch auftreten können sind aber immer noch zweierlei – und so hat ihnen ihr niedriges Durchschnittsalter ein bisschen geholfen. Ihre Bewerbung im Internet ging ganz schnell, die 14,8 Jahre Altersdurchschnitt aber stellten sich als der niedrigste Wert unter allen Bewerbern heraus, und die jüngste Band des Landkreises bekommt, so ist es offenbar Usus, auf der U-25-Bühne immer eine Plattform.
Das war diesmal eben die Gruppe „Hot Iron“ mit vier Musiker aus Erlenbach: Lukas und Jannick Pfeuffer, Franziska Friese und David Liebler, Leon Reusch kommt aus Oberndorf.
Dass die Ursprünge der Gruppe in Erlenbach liegen, nimmt der Oberndorfer Drummer gelassen hin. Die die vier Erlenbacher der mit „heißes Eisen“ oder sogar „heißes Bügeleisen“ zu übersetzenden Gruppe bilden sind immerhin noch eine veritable „Ministranten“-Band, deren musikalischer Stil in eine andere Richtung tendiert.
Auftritt beim Martinsbräu-Fest
Als Quintett gibt es die Gruppe nämlich schon drei Jahre, und durch die Bewerbung für's U & D (auf hot-iron@gmx.de) wurde man bei der Martinsbräu auf sie aufmerksam. Der Auftritt beim Open-Air des Martinsbräu-Festes wiederum machte sie auch einem größeren Kreis als nur ihren bisherigen Fans bekannt. Dabei konkurrierten sie mit dem an diesem Abend stattfindenden DFB-Pokalfinale, das anwesende Publikum war aber von dem Auftritt sehr angetan.
Bei der Eröffnung des Freitags beim U & D um 18.05 Uhr wird die Konkurrenz zum Fußball ebenfalls spürbar werden, aber gottlob erst später am Abend, wenn nämlich das EM-Viertelfinalspiel Deutschland-Griechenland beginnt.
Musik hat David Liebler im Blut, denn seine Eltern Volker und Petra sind „die Lieblers“, bei denen die Söhne beide mittlerweile ebenfalls zugange sind. So kann sich Vater Volker, seines Zeichens auch Musiklehrer, auch als Gründervater der Gruppe betrachten.
Als Lukas Pfeuffer im Einzel-Musikunterricht ein eigenes Lied spielen wollte und um ein bisschen Bass-Begleitung bat, fragte Volker Liebler seinen Sohn David, ob er nicht kurz als Bass-Unterstützung mitspielen wollte. Der sagte ja, und da war auf einmal der Keim für „Hot Iron“ gelegt.
Bald kamen nämlich Franziska und Lukas (Gitarre) hinzu, beide übernehmen auch Gesangsparts, und mehrstimmigen Gesang zusammen mit David gibt's auch. Eigentlich fehlte nur noch ein Schlagzeuger, den David aber in seiner Klasse am BNG fand: Leon Reusch, der seit dem sechsten Lebensjahr Schlagzeugunterricht hat, komplettierte vor drei Jahren die Band.
Schon zweimal hat „Hot Iron“ am Band Camp, einer alljährlich in Hammelburg stattfindenden Veranstaltung der Bezirksregierung, teilgenommen. Dort war eine ganze Woche den ganzen Tag Musik angesagt: morgens finden einzelne „Lessons“ auf den Instrumenten, und bis abends um 10 Uhr gibt es „Band Coaching“ (jede Band hat zum Üben einen eigenen Raum), und gemeinsames Proben, während die Dozenten zuhören und auch viele Tipps geben. Am Ende steht ein gemeinsames Konzert. Das alles ließ die Band musikalisch weiter (zusammen)-wachsen.
„Wir machen Pop-Rock mit Songs, die wir irgendwie alle gut finden“, sagt Leon und Jannik fügt hinzu „wir haben aber auch schon fertige Eigenkompositionen, in Deutsch oder auch in Englisch.“
Das Repertoire umfasst solche Extreme wie Tim Bendzko, Bryan Adams, Deep Purple, Joan Jett, Sportfreunde Stiller oder Adele. Noch reicht das Repertoire nicht für ein mehrstündiges Open Air, aber „wir arbeiten dran“.
Hot Iron
Die Besetzung:
Lukas Pfeuffer (16) Auszubildender aus Erlenbach, (E-Gitarre u. Gesang);
Jannik Pfeuffer (15), Schüler am Balthasar-Neumann-Gymnasium und Bruder von Lukas (Keyboard/Klavier);
Franziska Friese (15) aus Erlenbach, Schülerin an der Realschule Marktheidenfeld (E-Gitarre u. Gesang);
David Liebler aus Erlenbach (14), BNG-Schüler (E-Bass u. Gesang) Leon Reusch (14), BNG-Schüler aus Oberndorf (Schlagzeug).