Am Ende einer ausführlichen Diskussion regte CSU-Fraktionsvorsitzender Christian Menig sogar ein Vertagen der Entscheidung an: "Jetzt ist solange herumgedoktert worden, da können wir die Sommerferien auch noch abwarten." Doch Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder meinte, es seien alle Informationen zum Jugendraum in Altfeld da, um eine Entscheidung treffen zu können. Sie wolle "zügig da oben beginnen". Die von ihr befürchtete "Kampfabstimmung" gab es dann nicht: Variante 2 – Jugendraum im Lagerbereich und Milchhäusle – fand eine Mehrheit von 14:7 Stimmen.
125 000 Euro sind im Haushalt 2019 für den Jugendraum in Altfeld eingestellt. Vier Varianten für eine Neugestaltung lagen dem Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend zur Diskussion vor und wurden von Architektin Daniela Wagner erläutert. Ergänzend zu den bisherigen Vorlagen stellte sie zwei Alternativen für einen autarken Jugendraum vor, einmal in Holzständerbauweise (etwa 151 000 Euro) ohne Terrasse, einmal mit einem vorgefertigen Modul (etwa 98 000 Euro). Unabhängig, welche Variante gewählt wird, kommen vermutlich rund 60 000 Euro an Kosten hinzu für die Sanierung der Fassaden, der Fenster, der vorhandenen Rampe und für den Rückbau des Daches.
FW haben Bedenken gegen Bauen im Bestand
Gerade der Blick auf den Haushaltsansatz war es, der Burkhard Wagner für das Modulelement sprechen ließ. Der Fraktionschef der Freien Wähler sagte, seine Fraktion habe erhebliche Bedenken gegen das Bauen im Bestand. Ein vorgefertigtes Modul dagegen sei schnell umzusetzen.
Bei Helmut Adam kam das nicht gut an. Er meinte, "diese häßliche Billigvariante" sei nicht vermittelbar. Er sei für Variante 2 (Jugendraum im Lagerbereich und Milchhäusle, rund 136 000 Euro). Adam verwies auf Investitionen in Glasofen und Michelrieth und forderte, dass auch für die Jugend in Altfeld "mal was Vernünftiges gemacht werden" soll.
Er lag damit auf der Linie der Verwaltung, die auch für Variante 2 plädierte. Und es ist offenbar auch das, was die Jugendlichen in Altfeld selbst wollen, wie Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder informierte. Wolfgang Hörnig hatte sie nach der Meinung der Nutzer gefragt. Christian Menig sah auch die CSU-Fraktion bei Variante 2, wollte aber gerne noch den Bedarf des Bauhofs am Gebäude geklärt haben.
Modulbau ist kleiner als bisherigen Räume
Renate Schneider gab zu bedenken, dass die kleine Modullösung den jungen Leuten mit 35 Quadratmetern viel weniger Platz biete als aktuell. Außerdem sei die Anbindung an den vor Vollendung stehenden Generationenpark bei Variante 2 deutlich besser.
Abgestimmt wurde zunächst für die autarke Variante 3A zu 151 000 Euro, die Ruth Haag (SPD) für die beste hielt: "Da ist alles drin, was ein Jugendraum braucht, und wir haben Zeit gewonnen für die Sanierung des Lagerhauses." Doch dies fand mit 7:14 keine Mehrheit. Exakt umgekehrt, 14:7, endete dann die Abstimmung für Variante 2.