In 40-minütigen Fachvorträgen erhielten die Jugendlichen Einblicke, Ideen und Tipps für Praktika, Ausbildung und Bewerbung. Anschauliche Präsentationen und Anschauungsobjekte gaben eine Fülle an Informationen zum späteren Berufsleben.
Wer weiterhin die Schulbank drücken möchte, hatte sich für Vorträge von Gymnasium, Fachoberschule oder beruflichen Fachschulen entschieden. Frank Mähler von der Agentur für Arbeit hielt Übungen zu Test- und Auswahlverfahren der Ausbildung bereit. Durchweg ein positives Fazit gab es von den Referenten: "Auch wir profitieren von der schulinternen Veranstaltung durch die Anwerbung zukünftiger Azubis".
Realschülerin Emely Boldin (15) mit ihren starken Fächern Mathematik und Physik interessiert sich für den Maschinenbau. Sie saß im Vortrag der Franz-Oberthür-Schule Würzburg. Die Inhalte der Sozialstation ambulante Pflege St. Rochus (Lohr) hörte sich Marie Gläser an. Die 14-Jährige könnte sich einen sozialen Beruf vorstellen.
Großer Zulauf bei Polizei und Bundeswehr
Groß war der Zulauf zu Polizei und Bundeswehr: Polizeioberkommissarin Jessica Seifert von der Einstellungsberatung Aschaffenburg referierte über das Anforderungsprofil des Polizeivollzugsdienstes, die Herausforderungen der täglichen Arbeit, Karrierechancen sowie Schnuppertage und Praktika. Aufstiegschancen in der zivilen und militärischen Laufbahn zeigte Maximilian Bedenk von der Bundeswehr Würzburg auf.
Technischer Fortschritt, Forschung und Entwicklung: Die Auszubildenden Hannah Göller, Emilia Werthmann, Tim Seufert, Felix Ditterich und Eray Aydogdu der am Standort Lohr 5500 Mitarbeiter (darunter 160 Auszubildende) zählenden Bosch Rexroth AG waren mit Ausbilder Bernd Mehling vor Ort und beantworteten Fragen zu Berufen wie Elektroniker für Geräte und Systeme. Aufstiegschancen bieten Meister-und Technikerkurse bis hin zum Ingenieur. Zum Unterschied zwischen Schule und Ausbildung befragt, antwortete die ehemalige Realschülerin Hannah Göller: "Man fühlt sich freier als in der Schule." Rundum zufrieden sei sie mit der "qualitativ sehr hochwertigen Ausbildung".
Nachfrage nach sozialen Berufen überschaubar
Mit dem Slogan "Benzin im Blut" warb die Autohausgruppe Grampp für den Karriereeinstieg als kaufmännischer oder gewerblicher Auszubildender. Wie wird man Pflegefachfrau oder -mann? Im Aufgabenkatalog medizinischer Fachberufe blätterten Sandra Lucks und Petra Mistler vom Klinikum Main-Spessart. Unterstützt wurden sie von Martina Stollberger vom MSP-Zentrum für Pflegeberufe (Marktheidenfeld). Für die Sozialstation ambulante Pflege St. Rochus (Lohr) waren Heike Wenisch, Daniela Dietrich und Tatjana Vierheilig zu Gast. Wenisch schilderte die aktuell schwierige Branche: "Tage wie diese sind ein extrem wichtiger Ansatz zur Nachwuchsgewinnung." Ihr junges Team sei jederzeit offen für Praktika.
"Unsere Aufgabe ist es, die Schüler durch Begleitung zu sensibilisieren", betonte Schulleiter Alexander Lutz. Die digitale Informationsfülle mit Werbestrategien einzelner Interessengruppen und Verbände erschwere den Überblick. Umso mehr sei der Berufsinformationstag ein Weg, sich für das Leben nach der Schule zu orientieren.
"Seit Jahren sehr gut angenommen werden die Vorträge von Polizei und Bundeswehr." Gefragt seien heuer auch die Banken, während sich die Nachfrage nach sozialen Berufen in Grenzen halte, zog Studienrätin Miriam Merx, die mit einem Team der Fachschaft Wirtschaftswissenschaften den Tag organisiert hatte, Bilanz.
