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Karlstadt
Jugendkreistag Main-Spessart soll im Dezember zum ersten Mal tagen
Dem neuen Gremium mit Rätinnen und Räten von zwölf Schulen steht ein Budget von jährlich 10.000 Euro zur Verfügung. Außerdem gibt es ein neues Hilfsangebot für psychisch belastete Familien.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 10.10.2022 02:33 Uhr

Bei einer vorgesehenen Größe von 30 Sitzen gibt es im Jugendkreistag noch Luft nach oben. Als der Jugendhilfeausschuss zum Stand des Jugendparlaments informiert wurde, zeigte sich Kreisrat Holger Seidel denn auch etwas enttäuscht über die geringe Beteiligung. Allerdings wurden alle in Frage kommenden (weiterführenden Schulen) im Landkreis angeschrieben, viele antworteten gar nicht. Und im Landkreis Würzburg, der als Vorbild für das Projekt gilt, waren zunächst nur acht Schulen dabei.

Die Räte und Räteinnen müssen mindestens die achte Jahrgangsstufe besuchen, dürfen das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und müssen im Landkreis Main-Spessart wohnen. Die Amtsperiode ist zunächst auf ein Jahr begrenzt mit möglicher Wiederwahl. Den Vorsitz wird Landrätin Sabine Sitter haben, allerdings ohne Stimmrecht. Der Sitzungsablauf wird an den Kreistag angelehnt sein.

An politische Prozesse heranführen

Interesse hatten bei der Befragung aus Marktheidenfeld das Gymnasium und die Realschule bekundet, aus Gemünden die Theodosius-Florentini-Schulen sowie die staatliche Realschule, aus Lohr die Real- und Mittelschule, die Berufsschule Karlstadt/Lohr sowie aus Karlstadt und aus Zellingen die Mittelschulen

Der Jugendkreistag soll junge Menschen an politische Prozesse heranführen, die Identifikation mit dem Kreis, das Verantwortungsbewusstsein sowie das ehrenamtliche Engagement durch aktive Beteiligungsmöglichkeiten an relevanten Entscheidungsprozessen im Landkreis stärken. Dadurch soll Main-Spessart auch attraktiver für Jugendliche werden.

Was am 6. Dezember auf der Tagesordnung stehen könnte, blieb im Jugendhilfeausschuss offen, das hängt von den eingebrachten Anträgen ab. Mit einem Jahresbudget von 10.000 Euro hat das neue Gremium durchaus Gestaltungsmöglichkeiten. Angestrebt werden mindestens zwei Sitzungen im Jahr.

Neues Hilfsangebot für psychisch belastete Familien

Informiert wurde der Jugendhilfeausschuss auch über das Projekt "Netz P". Die Idee dahinter ist, psychisch belasteten Familien Hilfe anzubieten durch parallel laufende Gruppenangebote für Eltern, Jugendliche und Kinder zur gleichen Zeit. Das Gemeinschaftsprojekt des Landkreises, des Bezirksverbands Unterfranken der Arbeiterwohlfahrt und des Bezirkskrankenhauses wird von der AOK Bayern mit 130.000 Euro gefördert. Diese Finanzierung ist bis Ende 2023 gesichert.

Als Leiterin des Sozialdienstes am Bezirkskrankenhaus Lohr hatte Sabine Sitter schon seit 2005 Überlegungen unterstützt, wie Familien mit einem psychisch belasteten Elternteil unterstützt werden können. Im Jahr 2013 wurde dort eine Familiensprechstunde eingerichtet, zwei Jahres später gab es einen Fachtagung zum Thema "Kinder psychisch kranker Eltern" in Kooperation mit dem Landkreis. Das Netzwerk "Familien und psychische Erkrankungen" gründete 2018 Katja Schecher vom Bezirkskrankenhaus Lohr, ein Jahr später hatte Brigitte Then vom Familienstützpunkt Lohr die Idee, ein Angebot für Familien im Landkreises Main-Spessart zu schaffen.

Die Gruppentreffen für Familien mit mindestens einen Kind ab vier Jahren und einem psychisch belasteten Elternteil finden immer Freitags von 15 bis 16.30 Uhr auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses Lohr statt. Für Geschwister unter vier Jahren gibt es eine Betreuungsgruppe. Alle vier Wochen gibt es statt dessen das "Netz-P-Café" mit ehemaligen und aktiven Teilnehmern. Familienpaten unterstützen Familien mit besonderer Belastung zeitlich begrenzt.

 
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