Mit einem Prüfauftrag der CSU-Fraktion hinsichtlich des Standorts der Erweiterung des Mehrgenerationenspielplatzes (MGS) befasst sich der Marktheidenfelder Stadtrat an diesem Donnerstag in seiner Sitzung. Der Antrag hat zum Ziel, den Platz ans Jugendzentrum zu verlegen. Der Jugendbeirat zeigt sich in einer Stellungnahme verwundert über das Ansinnen und fordert die Stadträte auf, bei den gefassten Beschlüssen zu bleiben.
Die Jugendbeiräte Brigitte Barthel, Manuela Geißler-Benkert, Tanja Hart-Schneider, Christine Kirchner-Niemetz, Philipp Lorenz, Pamela Nembach und Holger Seidel zeigen sich "irritiert, dass im Vorfeld keine Aussprache mit den Jugendbeiräten und Jugenbeirätinnen gesucht wurde, obwohl unser Gremium das Projekt initiiert hat und über mittlerweile fünf Jahre intensiv begleitet". Der Jugendbeirat spricht sich einstimmig für die Umsetzung der bereits beschlossenen und der Regierung von Unterfranken vorliegenden Pläne für die Erweiterung des MGS am dafür vorgesehenen Standort, neben dem bereits bestehenden Spielplatz, aus. Dies habe der Stadtrat am 19. Juli 2018 auch so beschlossen.
Gestaltung spiegelt Wünsche der Jugend wider
In der Stellungnahme heißt es: "Der Jugendbeirat nimmt seit 2014 die ihm zugetragene Aufgabe wahr, die Stadt für Jugendliche attraktiver zu gestalten. In diesem Zusammenhang wurde eine Umfrage unter den Jugendlichen durchgeführt, welche Verbesserungen sie sich für Marktheidenfeld wünschen. Als ein wesentliches Ergebnis stellte sich der Wunsch der Jugendlichen nach einem stadtnahen Begegnungsort im Freien heraus, der auch sportliche Möglichkeiten wie ein Beachvolleyballfeld oder Outdoor-Spielgeräte für Jugendliche umfasst. Im Folgenden haben sich die Jugendbeiräte und Jugendbeirätinnen intensiv mit der Planung eines solchen Ortes befasst und standen dabei im ständigen Austausch mit der Stadtverwaltung und dem Stadtrat und damit auch mit der Öffentlichkeit.
Konzept: Verschiedene Altersstufen zusammenbringen
Von Beginn an wurde der dann auch beschlossene Standort neben dem bereits bestehenden Mehrgenerationenspielplatz favorisiert, um auch dem zugrundeliegenden Konzept, die verschiedenen Altersstufen zusammenzubringen, gerecht zu werden. Der Jugendbeirat hält daher an dem bereits beschlossenen Standort mit folgender Begründung fest:
1. Die zur Genehmigung des Bauabschnitts II des Mehrgenerationenspielplatzes notwendigen Gutachten zur Schallimmission, zum Hochwasserschutz und zur Umweltverträglichkeit wurden vom Bauamt der Stadt Marktheidenfeld eingeholt und die Pläne entsprechend der Gutachten ausgearbeitet. In den abschließenden Gutachten lagen keine Gründe mehr vor, die gegen eine Realisierung des Bauabschnitts II MGS am dann beschlossenen Standort sprechen.
2. Der Standort entspricht dem Anliegen der befragten Jugendlichen und des Stadtrates, einen stadtnahen und direkt an den bereits bestehenden Spielplatz anschließenden Treffpunkt im Freien für Jugendliche zu schaffen, mit der Möglichkeit zu Spiel, Sport und Entspannung.
3. Sowohl der Standort als auch die geplanten Spielgeräte wurden in einer umfassenden Präsentation den Stadträten bereits am 29. September 2016 vorgestellt. Vor dem entscheidenden Stadtratsbeschluss wurde die abschließende Planung allen Fraktionen vorgelegt und dann auch auf dieser Grundlage einstimmig angenommen. Die Entwicklung des Projekts war zu jeder Zeit transparent. An der sachlichen Grundlage des Stadtratsbeschlusses hat sich nichts geändert. Der Jugendbeirat erkennt jedoch an, dass durch die Drehung des Spielgerätes „Sutu“ andere Schallimmissionen möglich sind. In diesem Fall wäre die ursprünglich geplante Ausrichtung des Spielgerätes zum Main hin umzusetzen.
4. Das Argument des CSU-Antrags, dass die Fläche am Jugendzentrum inklusive Bolzplatz eine vergleichbare Größe aufweist, ist eine nicht überprüfte Vermutung. Die Fläche befindet sich zudem im Hochwasserschutzgebiet. Des Weiteren gibt es – entgegen der Behauptung – unmittelbare Anwohner im Bereich des Bolzplatzes und indirekt mehr Anwohner in der Lengfurter Straße, die betroffen sein könnten. Der Jugendbeirat ersucht den Stadtrat aus den genannten Gründen darum, den vorliegenden Antrag abzulehnen."