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Karlstadt
Jugendamtleiter Martin geht in den Ruhestand
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 10.02.2020 02:11 Uhr

Nach vier Jahrzehnten im Dienst des Landkreises Main-Spessart, davon 30 Jahre in leitenden Funktionen, stellte Michael Martin als Leiter des Jugendamtes ein letztes mal den Haushaltsentwurf vor. Er wird nur noch einen Monat im Dienst sein, ehe er sich in einen längeren Urlaub und dann in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge an der Spitze des Jugendamtes wird Dieter Götz antreten.

"Sie haben alle Entwicklungen mitgemacht, die Mitarbeiter gut geführt und nach außen alles mit Bravur geleitet", stellte Landrat Thomas Schiebel fest. Er habe während seiner Amtszeit als Landrat in Michael Martin immer einen kompetenten Ansprechpartner gehabt.

"Ich habe etwa 60 Sitzungen vorbereitet und sie als komplexes und diskussionsfreudiges Gremium kennengelernt, gut und kritisch, so muss es sein", bescheinigte Michael Martin dem Jugendhilfeausschuss. Er ist überzeugt, dass für die Jugendhilfe die richtigen Weichen gestellt wurden. Landrat Thomas Schiebel charakterisierte er als angenehmen Chef, der den Abteilungsleitern viel Freiraum lässt, aber auch hinter ihnen steht.

"Vor 40 Jahren waren wir 20 Leute im Jugendamt, jetzt sind es 58. Das ist wie ein kleines Unternehmen, auch wenn viele in Teilzeit arbeiten", so Michael Martin. Obwohl in den letzten Jahren die Zahl der Kinder im Kreis sank, gebe es nicht weniger Fälle und Arbeit. Und die sei oft sehr herausfordernd und belastend, gerade wenn es um Kindeswohlgefährdung gehe, viele Mitarbeiter ertrügen das auf Dauer nicht. Im Bereich Unterhalt und Umgangsrecht seien Beleidigungen an der Tagesordnung, es gebe auch tätliche Angriffe auf Sozialarbeiter.

Als Herausforderungen der jüngeren Zeit nannte er die Flüchtlingskrise, "anfangs wurden schon mal fünf Geflüchtete in München ins Taxi gesetzt". In diesem Zusammenhang dankte er allen Hilfsorganisationen wie der Caritas für ihre Unterstützung.

Als Anekdote ist ihm ein Vater in Erinnerung geblieben, der sich nach Amerika absetzte, obwohl das Amt eine Passsperre gegen ihn verfügt hatte. Das war früher bei Vätern möglich, die nicht oder nicht regelmäßig Unterhalt bezahlten. Doch dieser Mann hatte die doppelte Staatsbürgerschaft und schickte Michael Martin eine Grußkarte aus Dallas in Texas.

Michael Martin freut sich auf seinen Ruhestand. Er will sich verstärkt seinen Hobbys Garten, Joggen und Angeln sowie Kochen widmen.

 
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