Nach über 30 Jahren wurde das Kreisjugendamt (Amt für Jugend und Familien) neu organisiert. Es gliedert sich nun seit dem 1. August in vier Arbeitsbereiche. Wie der Gesamtleiter Thomas Götz im Jugendhilfeausschuss erklärte, hat sich der Personalstand des Amtes in den letzten 15 Jahren auf 60 Beschäftigte verdoppelt. Und das ist wegen des systematischen Ausbaus der Jugendhilfe noch nicht das Ende der Fahnenstange. Das neue Sozialgesetzbuch VIII schreibt weitere Beratungspflichten vor, zudem wird das Jugendamt schon bald auch für körperlich und geistig gehandicapte junge Menschen zuständig sein.
Thomas Götz leitet den Arbeitsbereich eins mit der Jugendhilfeplanung (Jugendarbeit), der Geschäftsstelle des Kreisjugendringes und des Familieninformationszentrums inklusive Familienstützpunkten.
Neue Kreisjugendpflegerinnen vorgestellt
Der Arbeitsbereich "Soziale Dienste" liegt in den Händen von Katharina Stümpflen (Stellvertretung Katrin Ebert). Dazu gehören der allgemeine Sozialdienst, die Fachdienste für stationäre, ambulante und teilstationäre Jugendhilfen sowie unbegleitete Ausländer, ambulante Eingliederungshilfe, die koordinierende Kinderschutzstelle, der Pflegekinderdienst und die sozialpädagogischen Familienhilfen.
Der dritte Arbeitsbereich Umfasst die Verwaltung und wird von Eva-Maria Reiche geleitet. Hier werden die wirtschaftliche Jugendhilfe, die Unterhaltsvorschusskasse, die Amtsvormundschaften und Ergänzungspflegeschaften, Beistandschaften und Beurkundungen sowie die Kanzlei geführt.
Die Erziehungsberatungsstelle, ausführlich "Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder", bildet den vierten Arbeitsbereich unter der bewährten Leitung von Ottmar Braunwarth.
In der Sitzung stellten sich auch die neuen Kreisjugendpflegerinnen Tanja Hebig und Annina Krause vor. Beide Frauen sind Diplom-Pädagoginnen mit mehrjähriger Berufserfahrung.
Neuer Unterausschuss gebildet
Neu im Jugendhilfeausschuss ist Laura Senger, die am 5. Juli die Nachfolge von Birgit Seubert aus Gleichstellungsbeauftragte antrat. Ihre Stellvertreterin im Ausschuss ist die kommunale Behindertenbeauftragte Elena Reinhard.
Weil die Jugendhilfeplanung ein immerwährender Prozess ist und fortgeführt werden muss, beschloss der Jugendhilfeausschuss, dass dafür ein Unterausschuss gebildet wird. Besetzt werden soll er wie zuletzt vor sieben Jahren (2014), nur dass zusätzlich ein Vertreter des Bayerischen Roten Kreuzes vorgesehen ist. Außerdem werden ihm zwei Mitarbeiter des Jugendamts sowie vier Kreisräte angehören und Vertreter der katholischen Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit, des Paritätischen Wohlfahrtsverband, des Diakonischen Werkes Lohr, des Kreisjugendrings, der evangelischen Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit, des Caritasverbandes Main-Spessart und der Arbeitswohlfahrt. Den Vorsitz wird ein stimmberechtigtes Mitglied des Jugendhilfeausschusses haben, also ein Kreisrat.
Weihnachtsbeihilfe für Kinder
Den Beginn der Jugendhilfeplanung beschloss der damalige Jugendhilfeausschuss schon 1995. 1998 war der erste Teilplan "Jugendarbeit" fertig, der Teilplan für "Krippen, Kindergärten, Horte und Tagesstätten" folgte 2003, der für "Erzieherische Hilfen" 2006. Der Bereich "Familien" wurde 2009 angegangen. Die Fortschreibung des Teilplanes "Jugendarbeit" wurde 2014 beschlossen, dazu wurde eine 2016 präsentierte Sozialraumanalyse erstellt.
"Alle Jahre wieder" könnte man den Beschluss über die Weihnachtsbeihilfe für Kinder, Jugendliche und junge Volljährige, die in Pflegefamilien leben, überschreiben. Der Ausschuss setzte sie für dieses Jahr wieder auf 50 Euro fest. Laut Jugendamtsleiter Thomas Götz bewegt sich das im üblichen Rahmen der benachbarten Landkreis und Jugendämter. Dennoch solle man 2022, nach fünf Jahren über eine Erhöhung nachdenken. Die letzte Erhöhung von 45 auf 50 Euro war 2017 erfolgt.