Rodenbach ist der einzige Lohrer Stadtteil, der keinen Vertreter im Stadtrat sitzen hat. Doch das könnte sich ändern. Der Bürgerverein Lohr und Umgebung hat einen Kandidaten gefunden, der bereit wäre, den Posten des Ortssprechers zu übernehmen: Jürgen Völker.
Das Sammeln der benötigten Unterschriften hat bereits begonnen. Damit das Rathaus eine Ortsversammlung einberuft, müsste sich ein Drittel der 624 Rodenbacher Wahlberechtigten in die Listen eintragen, also 208. Der Ortssprecher würde dann bei der Versammlung gewählt.
Bewerber des Bürgervereins
Wie Eric Schürr, der Lohrer Ortsvorsitzende des Bürgervereins, gegenüber dieser Redaktion erklärte, liegen die Listen im Gasthaus Grüner Baum aus. Man wolle daneben zum Teil auch von Haus zu Haus gehen und die Listen eventuell auch in der Kirche auslegen, sofern dies erlaubt werde. Eine Frist, bis wann die Unterschriften beisammen sein müssen, gibt es nicht.
Jürgen Völker erklärte seine Bereitschaft, für das Amt des Ortssprechers zu kandidieren, damit, dass Rodenbach jemanden brauche, der Themen und Probleme des Stadtteils ins Rathaus trägt. Umgekehrt gehe es darum, Informationen zu Rodenbacher Themen aus dem Rathaus in den Ort zu tragen. Er verstehe die Rolle des Ortssprechers als Sprachrohr und Vermittler.
Völker hatte bei der letzten Kommunalwahl im März auf der Liste des Bürgervereins für den Stadtrat kandidiert, den Einzug ins Gremium jedoch verpasst. Er strebe keine kommunalpolitische Karriere an, sagt der 52-Jährige. Ihm gehe es um die Belange seines Heimatortes. Völker ist verheiratet und hat drei Kinder. Beruflich ist der Techniker bei Bosch Rexroth tätig. Als ein Hobby nennt er den Reitsport.
Mitreden, aber nicht abstimmen
Einen Ortssprecher sieht die Bayerische Gemeindeordnung für Ortsteile vor, die am Stichtag 18. Januar 1952 noch selbstständig waren, derzeit jedoch nicht im Stadt- oder Gemeinderat der Kommune vertreten sind, der sie angehören. Ein Ortssprecher hat im Rat Rederecht, darf jedoch nicht mit abstimmen.
Zuletzt hatte die CSU vergeblich versucht, einen Kandidaten für den Posten zu finden. Doch derjenige, den man ins Auge gefasst hatte, steht vor dem Wegzug aus Rodenbach, weswegen er als Bewerber ausscheidet. Denn ein Ortssprecher muss in dem Ortsteil wohnen, für den er im Rat spricht.
