Jürgen Lipperts erstes Amtsjahr als Bürgermeister hat der siebenköpfige Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats unter die Lupe genommen. Zu Zeiten von Lipperts Vorgängers geriet die Behandlung der Beanstandungen stets zu einer Generalabrechnung. Das war am Montag nicht der Fall.
Lediglich 20 Prüfungsfeststellungen haben die Stadträte zusammengetragen. Zumindest die acht Punkte, die im öffentlichen Sitzungsteil behandelt wurden, waren eher marginal. Etwa die Frage, welche Leistungen der Bauhof für den städtischen Campingplatz erbringt und ob diese Kosten (15 217 Euro) zu senken wären. (Sind sie nicht.)
Kontrolle des Posteingangs
Eine längere Diskussion ergab sich lediglich zwischen den Verwaltungsfachleuten Werner Herbach und Jürgen Lippert über eine bessere Kontrolle des Postein- und -ausgangs im Rathaus. Alle Schriftstücke digitalisieren und zentral archivieren zu müssen, werde den Kommunen ohnehin auferlegt werden. Die Stadtverwaltung sollte damit schon jetzt beginnen; so wäre jeder Vorgang lückenlos nachzuverfolgen und ausgeschlossen, dass Fristen versäumt würden, meinte Herrbach.
Lippert hielt dagegen, in seiner Zeit sei noch nichts versäumt worden; ein gewisses Verantwortungsgefühl sollte man den Sachbearbeitern zugestehen – und die Kontrolle durch die Amtsleiter und ihn selbst sei durchaus gegeben. Ein elektronisches Dokumentenmanagement koste 10 000 Euro, führte Hauptamtsleiterin Belinda Köhler aus, und da sei der Aufwand für Schulungen und Scanner noch nicht eingerechnet. Lippert beharrte, seines Wissens habe sich noch keine Kommune im Umkreis und auch nicht das Landratsamt ein solches Digitalisierungssystem geleistet.
Gegen zwei Stimmen
Mit 18 Stimmen gegen Werner Herrbach und Richard Rauscher wurde diese Anmerkung des Rechnungsprüfungsausschusses ad acta gelegt.
Dem Rechnungsprüfungsausschuss gehören an: Anton Schiebel (Vorsitzender) und Werner Herrbach (beide FW/FB), Monika Poracky (SPD), Gerhard Thumes (FWG), Jürgen Stich (stellvertretender Vorsitzender, CSU), Hubert Fröhlich (Öko-Kreis) und Klaus-Dieter Schubert (BfB).
