
Bei guter Gesundheit feierte Elisa Litke, geb. Keil, im Kreise ihrer Familie ihren 95. Geburtstag. Dazu gratulierten neben ihren zwei Kindern mit ihren Ehegatten, den vier Enkeln und neun Urenkeln viele Bekannte und Freunde. Auch Bürgermeister Heiko Menig reihte sich in die Schar der Gratulanten.
Elisa Litke wurde in der UdSSR als "Wolga-Deutsche" am 23. Dezember 1923 im Gebiet Zaratov an der Wolga geboren. Hier verlebte sie zusammen mit ihren fünf Geschwistern auch ihre Jugendjahre. Ihre Eltern arbeiteten auf einer Kolchose und nach neun Schuljahren musste Elisa ihre Ausbildung abbrechen, denn mit dem Ausbruch des Krieges wurden sie in das Gebiet um Omsk, also nach Sibirien umgesiedelt. 1943 kam die Jubilarin in ein Frauenarbeitslager und musste auch im Kohlebergwerk arbeiten. Hier lernte sie in 170 Metern unter Tage Ewald Litke kennen, der auf der gleichen Sohle Kohle abbaute.
Die beiden heirateten am 01. Dezember 1947. Nach der Hochzeit versorgte Elisa die beiden Kinder und war von 1968 bis 1986 in einem Sanatorium beschäftigt. Ihr Mann arbeitete weiterhin in der Grube bis zu ihrer Übersiedlung im Juni 1993 nach Deutschland. Hier wohnte das Ehepaar zuerst bei ihrer Tochter in Poppenhausen, bis sie dann im Mai 1994 nach Neubrunn kamen. "Hier fühle ich mich sehr wohl und bin mit dem Wenigen, was ich habe, zufrieden", sagte die Jubilarin. Ihr Ehemann starb im März 2016. Zu ihren Hobbys zählt die Jubilarin das Lesen, viel Stricken und das Schreiben ihres Tagebuches.