Seit 60 Jahren sind Ingeborg und Wolfgang Serafin verheiratet. Der zweite Bürgermeister Werner Küffner gratulierte mit einem Geschenkkorb zur Diamantenen Hochzeit, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schickte ein Glückwunschschreiben. Standesamtlich geheiratet hat das Jubelpaar am 11. Juni 1959 in Berlin, in Unterfranken lebt es inzwischen seit 50 Jahren.
"Ich kannte als Jugendlicher die großen Schalker wie Fritz Szepan und Ernst Kuzorra persönlich", sagte Wolfgang Serafin an seinem Hochzeitstag stolz. Er wurde 1932 im Gelsenkirchener Ortsteil Schalke geboren und wuchs unweit der Glückauf-Kampfbahn auf, die jedem "Schalker" ein Begriff ist. Als echter Ruhrpott-Junge arbeitete er nach der Schule zunächst über Tage auf einer Zeche, fand aber nicht wirklich gefallen daran. Mit 16 Jahren sah er den Aushang einer Druckerei, die einen Lehrling suchte, so wurde er Buchdrucker.
Auf Faschingsfeier kennengelernt
Diese Arbeit führte ihn später nach München und Berlin, dort lernte er auf einer Faschingsfeier von Studenten seine Frau Ingeborg kennen. Sie stammt aus Berlin-Spandau und ist Jahrgang 1927. Damals arbeitete sie als medizinisch-technische Assistentin in einer Arztpraxis. Das Paar lebte zunächst in Berlin, dort kam auch der erste Sohn zur Welt. Insgesamt gingen aus der Ehe zwei Söhne und eine Tochter hervor, insgesamt umfasst die Familie inklusive des Sohnes von Ingeborg Serafin aus erster Ehe inzwischen vier Kinder und vier Enkel.
Im Jahr 1969 zog die Arbeit Wolfgang Serafin und seine Familie nach Erlabrunn, er fand eine Anstellung bei König und Bauer und war auch auch in der Universitätsdruckerei tätig. Privat engagierte er sich ehrenamtlich als Vorsitzender des TSV Erlabrunn, dort gründete er sowohl die Tennisabteilung als auch die Faschingsabteilung samt Damenelferrat, einige Jahre war er auch Präsident. "Erlabrunn war sehr lustig, wir wohnten nahe der Halle und haben manche Nacht durchgetanzt", erzählt Ingeborg Serafin mit leuchtenden Augen.
Auch im gesellschaftlichen und politischen Bereich war Wolfgang Serafin aktiv, so hauchte er dem SPD-Ortsverein Erlabrunn neues Leben ein, war ein paar Jahre Gemeinderat und auch Vorsitzender beim VdK.
Umzug von Erlabrunn nach Zellingen
Mit dem Umzug vor über 20 Jahren von Erlabrunn in die damals neu gebaute Seniorenwohnanlage "Leben am Fluß" in Zellingen traf das Ehepaar eine weitreichende Entscheidung. Dort haben sie ihre eigene kleine Wohnung, die komplett barrierefrei ist und die mittlerweile nötig gewordene Pflege im heimischen Umfeld ermöglicht. Dort konnten sich auch ihren Ehrentag feiern und Gäste empfangen, Mitglieder des Hospizvereins Main-Spessart hatten die Wohnung dafür vorbereitet und sogar Kuchen gebacken. Schon zwei Wochen vorab erhielten sie Besuch vom Sohn aus erster Ehe und seiner Familie, er ist Anwalt in Chicago. Da durfte ein Besuch des Erlabrunner Käppele nicht fehlen.