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TANSANIA/ASCHFELD
Jetzt kann trocken gekocht werden
Neu und alt nebeneinander: Bis vor wenigen Wochen wurde noch in der Wellblechhütte für die 250 Schüler der Mkombole-School in Tansania gekocht. Durch die Initiative der Stiftung Brücken der Zukunft konnte ein neues Küchenhaus errichtet werden.
Foto: Breitenbach | Neu und alt nebeneinander: Bis vor wenigen Wochen wurde noch in der Wellblechhütte für die 250 Schüler der Mkombole-School in Tansania gekocht.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 26.04.2023 20:52 Uhr

Das Küchenhaus der Mkombole-School in der Morogoro-Region (Tansania) unweit des Kilimanjaro ist fertig. Die Stiftung „Brücken der Zukunft“, zu deren Gründern die Aschfelder Tanja und Martin Breitenbach gehören, hat dieses Projekt initiiert. Vor wenigen Wochen flogen Martin Breitenbach und Bernd Galm, ein weiterer Stiftungsgründer, nach Tansania, um das Ergebnis zu besichtigen und neue Projekte zu planen.

Vor etwa einem Jahr hatte die Planung für das Küchenhaus begonnen, das die alte Wellblechhütte ersetzen sollte. Hier wird täglich für 250 Schüler gekocht. Breitenbach und Galm fanden das Küchengebäude sauber und gepflegt vor. Der Koch passe gut auf das Inventar auf und freue sich, nun endlich auf einem richtigen Ofen kochen zu können, berichten sie. Im angebauten Holzlager ist das Brennholz aufgestapelt und der Raum ist gekehrt.

Um das Gebäude herum soll allerdings noch der Boden eingeebnet werden und Böschungen sollen angelegt werden, damit das Gelände auch in der Regenzeit nicht „davonschwimmt“. Zudem sollen die Zugangswege und der Vorplatz geschottert werden. Dann kann man auch in der Regenzeit sauberen Fußes von den Klassenräumen zur Küche gehen. Richard Mardai, der Vertraute und Bauleiter vor Ort, wird den bisherigen Bauarbeiter mit diesen Arbeiten beauftragen und sie überwachen. Breitenbach und Galm überlegten, wie sie weiter verfahren könnten und ob in dem Zusammenhang der Speisesaal als Großprojekt anzugehen wäre. Zusammen mit Richard Mardai kamen sie zum Entschluss, dass es sinnvoller sei, zunächst die Toilettenanlagen zu renovieren.

Diese sind in einem erbärmlichen Zustand, was nicht nur für die Schülertoiletten, sondern auch für die der Lehrkräfte gilt. In beiden gibt es kein fließendes Wasser, sodass weder eine Toilettenspülung noch eine Waschgelegenheit vorhanden ist. Galm wollte gleich das bestehende Gebäude abreißen und ein neues bauen, aber Breitenbach ist überzeugt, dass eine Renovierung hier sinnvoller ist.

Eine weitere Überlegung war, das Hospital in Kibosho zu unterstützen. Von außen erscheine es in einem moderaten Zustand. Die Patientenzimmer aber ließen die Besucher erschaudern. Der Putz fällt zum Teil von der Wand, die Betten sind schmutzig, ebenso die Laken und Handtücher. Die beiden Unterfranken erfuhren, dass bereits einige Hilfsorganisationen hier tätig sind.

Dennoch brachten sie Sachspenden aus Deutschland in Form von Handtüchern und Bettlaken sowie Labormaterialien mit. Da eine andere große Organisation bereits mit dem Bau eines Schwesternheimes dort begonnen hat, beschlossen Breitenbach und Galm, kein eigenes Projekt ins Leben zu rufen, sondern zunächst Sachspenden peu á peu hinzubringen.

Mit Mardai fuhren sie nach Morogoro. Diese fruchtbare und einst waldreiche Region liegt etwa in der Mitte von Tansania. Es gab Aussagen einiger Einheimischer, dass man Wälder aufforsten könnte. Der erste Eindruck ließ erwarten, dass es ohne Bewässerung nur schwer möglich ist, etwas vernünftig anzupflanzen. Gespräche mit einheimischen Experten ergaben, dass bei Ausnutzung der Regenzyklen aber durchaus ein Aufforstungsprojekt mit geringem Bewässerungsaufwand möglich wäre.

Ungeachtet dessen leidet die Bevölkerung in der Trockenzeit stark unter Wassermangel. Bislang müssen die Einwohner in den wasserarmen Monaten in die 35 Kilometer entfernte Stadt Morogoro fahren, um Kanister mit Trinkwasser aufzufüllen oder teuer bei privaten Brunnenbesitzern zu kaufen. Die Besucher wollen noch mehr Informationen sammeln und dann entscheiden, ob hier ein Brunnenprojekt sinnvoll ist. In Kitandu brachten sie den Waisenkindern des evangelischen Pfarrers mitgebrachte „Kleinigkeiten“ vorbei. Dank der neuen Spenden kann das Schulgeld von Juliana-Bibiana wieder für das kommende Schuljahr aufgebracht werden.

Martin Breitenbach und Bernd Galm wurden bei ihrer Hinreise von den beiden Hammelburger Studentinnen Julia Keidel und Julia Schäfer begleitet, die für vier Wochen an der Mkombole-School ihr Engagement einbringen wollen und einige Projektarbeiten für die Schüler vorbereitet hatten. Beispielsweise unterrichteten sie die Kinder in Englisch und die Lehrer in Deutsch.

„Brücken der Zukunft“ Konto 57 18 880 bei der Raiffeisenbank Main-Spessart, BLZ 790 691 50, IBAN DE 8279069150 0005718880,

BIC GENODEF1GEM

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Mehr Informationen unter www.bruecken-der-zukunft.de

 
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