Zum ersten Mal vergab die Gemeinde Eußenheim ihren neu geschaffenen Ehrenpreis für Bürger oder Gruppen, die sich um die Gemeinde verdient gemacht haben. Erste Empfängerin war Jana Schneider aus Aschfeld, die von Bürgermeister Achim Höfling im Rathaus der Gemeinde für ihre hervorragenden Leistungen im Schachspiel ausgezeichnet wurde. Mit dabei bei der kleinen Feierstunde waren die Bürgermeisterstellvertreter Markus Bähr (zweiter Bürgermeister) und Susanne Keller (dritte Bürgermeisterin).
Mit 19 schon Großmeisterin
Der Bürgermeister sagte, wenn auch Jana Schneider nicht in Aschfeld dem Schachspiel nachginge, sondern beim SC Bad Königshofen, so werde doch der Ort bei jeden Erfolg erwähnt. Viele Bürger aus Aschfeld seien stolz, wenn sie von Janas Erfolgen in der Zeitung lesen und die Gemeinde bekomme etwas vom Glanz ihrer Erfolge ab. Viele Erfolge könne Jana Schneider für sich verbuchen. So ist sie im November 2020 Deutsche U 18-Meisterin geworden und sei vom Deutschen Schachbund zur U 20-Spielerin des Jahres 2020 gekürt worden. 2021 wurde Jana Schneider mit dem SC Bad Königshofen Deutsche Mannschaftsmeisterin und seit September 2021 ist die 19-Jährige Schachgroßmeisterin.
Sie wurde in die Nationalmannschaft der Frauen berufen und nahm im Oktober an der Mannschafts-WM in Spanien teil. Sie habe immer davon geträumt, aber so richtig damit gerechnet habe sie nicht, sagte Jana. "Es war schon oft knapp und es schon Jahre, in denen man mich hätte nominieren können. Aber dieses Jahr habe ich das Gefühl, dass ich es mir wirklich verdient habe", so Schneider. "Leider haben wir die K.o.-Runde knapp verpasst."
An WM und EM teilgenommen
In den vergangenen Jahren hat Jana eine Vielzahl an Titeln gewonnen. Der Sieg bei der deutschen Frauenmeisterschaft 2017 – da war sie erst 17 Jahre alt und damit die zweitjüngste deutsche Meisterin – sei einer ihrer wichtigsten gewesen. Dieses Jahr hat sie die Kader-Challenge in Magdeburg gewonnen. Dieses Turnier mit den besten Kader-Spielerinnen sei ihr bisher größter Erfolg gewesen. Dabei spielte sie im Finale Remis gegen die deutsche Nummer eins, Elisabeth Pähtz, was zum Sieg gereicht hat.
Außerdem trat sie am 12. November mit dem Frauen-Nationalteam in Slowenien bei der Mannschafts-Europameisterschaft an. Für die 19 Jahre alte Psychologie-Studentin aus Aschfeld war dies das zweite große Turnier nach der Team-WM im Oktober.
Talent, Unterstützung, Disziplin und die Freude am Schachspiel seien bei Jana Schneider zusammengekommen, sagte Höfling. Daher konnte sie zu dieser Ausnahmesportlerin werden. Talent, räumliches Vorstellungsvermögen, Konzentration über Stunden und Nervenstärke in entscheidenden Momenten seien die Grundvoraussetzung für den Erfolg beim Schach. Ferner sei die Unterstützung der Familie, der Betreuer und der Vereinskolleginnen wichtig.
Das nächste Ziel ist die Schacholympiade
Auf ihre nächsten Pläne angesprochen, sagte Jana Schneider, dass sie in der Nationalmannschaft bleiben und nächstes Jahr mit zur Schach-Olympiade nach Russland fahren möchte. "Die Konkurrenz ist groß. Wir sind über zehn Frauen im Kader, die alle etwa gleich stark sind. Es gibt aber nur fünf Plätze", sagt sie. "Ich habe vor, nach dem WGM-Titel den nächsthöheren in Angriff zu nehmen und internationale Meisterin zu werden."
Abschließend sagte Achim Höfling: "Die Gemeinde habe zwar nichts zu diesen Erfolgen beigetragen, sei aber trotzdem unglaublich stolz darauf und empfinde es als besondere Ehre, den ersten Ehrenpreis der Gemeinde an Jana Schneider verleihen zu dürfen." Verbunden mit der Verleihung war eine Urkunde, ein Bocksbeutel Rotling mit Widmung sowie der Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Eußenheim.