Bund, Landkreis und Kommunen haben Millionen von Euro investiert, um unsere Region ein Stück lebenswerter zu machen. Im vierten Teil unseres Jahresrückblicks erinnern wir an die bedeutendsten Projekte.
Januar
Die Regierung von Unterfranken genehmigt der Stadt Gemünden den vorzeitigen Beginn der Generalsanierung des Hallenbades. Ein Gutteil der Gesamtkosten von rund fünf Millionen Euro wird gefördert. Das 40 Jahre alte Bad wurde 2011 wegen erheblicher Bau- und Technikmängel geschlossen. Ende 2017 soll es wiedereröffnet werden.
Fast jede dritte staatliche Brücke in Unterfranken ist marode. Das hat eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion ergeben. Trauriger Spitzenreiter ist der Landkreis Main-Spessart. Hier besteht bei 40 von 94 Staatsbrücken rascher Handlungsbedarf. Investitionen in mehrstelliger Millionenhöhe sind nötig.
Februar
Ab dem Jahr 2035 will der Landkreis Main-Spessart energetisch auf eigenen Füßen stehen. In seinem Haushalt schreibt er dafür Ausgaben von insgesamt über zwölf Millionen Euro fest – teils für Neubauten, teils für den Gebäudeunterhalt.
März
Nach abgeschlossener Sanierung steht die Nägelsee-Sporthalle in Lohr wieder zur Verfügung – sowohl für den Schulsport als auch für Vereine. Die Ertüchtigung des gesamten Schul- und Sportzentrums kostet mittlerweile fast 46 Millionen Euro. Das sind elf Millionen Euro mehr als bei der allerersten Prognose. Im April 2018 sollen die Arbeiten beendet sein.
Die Kreisstraße MSP 25 zwischen Rothenfels und Bergrothenfels wird offiziell für den Verkehr freigegeben. Rund 1,6 Millionen Euro hat die Maßnahme gekostet. Die Bedeutung der Straße ist groß: Sie ist die wichtigste Verbindung nach Bergrothenfels – und zur Burg Rothenfels, die als Tagungsstätte und Jugendherberge stark frequentiert ist.
April
Fünf Jahre früher als geplant beginnt die Erneuerung der Staatsstraße 2303 zwischen Fellen und Burgsinn. 2,85 Millionen Euro investiert der Freistaat in die 3,2 Kilometer lange Strecke. Der Abschnitt wird in Rekordzeit fertig: Schon Mitte November wird die Verkehrsfreigabe gefeiert.
An der Stelle, an der sich früher das betriebliche Freibad von Procter & Gamble in Marktheidenfeld befand, wird ein neues Werksgebäude errichtet. Dadurch soll zusätzlicher Platz für die Zahnbürsten-Herstellung geschaffen werden. Investiert wird nach Unternehmensangaben eine niedrige zweistellige Millionensumme.
Auf 12 500 Quadratmetern entsteht im Saaletal oberhalb des Bahnhofs von Gräfendorf ein großes Jugend- und Freizeitcamp. Mit einer ersten Halle geht es los, es folgen zehn massive Zelte, ein riesiger Kletterturm sowie Sanitär- und Lagerräume.
Es ist eine Investition in die Zukunft der Kinder: Für 1,7 Millionen Euro wird der Pius-Kindergarten in der Lohrer Lindig-Siedlung saniert. Besonders wichtig ist dem Architekten das Versprechen, dass sich der Energieverbrauch im neuen Gebäude halbieren werde.
Mai
Aus dem Investitionsprogramm zur Sanierung von kommunalen Gebäuden fließen 7,6 Millionen Euro in den Landkreis. Größte Profiteure sind Arnstein (Rathaus), Gemünden (Mittelschule) und Marktheidenfeld (Gymnasium und Realschule).
Sie haben sich über 45 Jahre hingezogen, nun sind sie abgeschlossen: Dorferneuerung und Flurbereinigung in Neuendorf. Insgesamt wurden dafür rund zwei Millionen Euro in die Hand genommen.
Juni
Die Nahwärmegenossenschaft Gössenheim eröffnet ihre neue Heizzentrale. Selbst erzeugte Hackschnitzel von Bäumen aus der Region werden hier in Wärme und Strom umgewandelt. Das fünf Millionen Euro teure Projekt findet bayernweit Aufmerksamkeit. 92 Prozent der Gössenheimer Haushalte sind daran beteiligt.
Mit einem kleinen Dorfladen begnügt man sich in Frammersbach nicht – hier wird von der Gemeinde ein ausgewachsener Supermarkt gebaut. Dafür investiert sie gut 3,5 Millionen Euro. Vermietet wird der Markt langfristig an Edeka.
Ein „zweites Standbein“ soll die Trinkwasserversorgung der Stadt Gemünden für die kommenden 100 Jahre sichern. In dieses Großprojekt investieren die Stadtwerke rund zehn Millionen Euro.
Nach knapp 40 Jahren wird das „Flurneuordnungsverfahren Mittelsinn“ beendet. Aus 550 Besitzständen entstanden 2100 neue Flurstücke, die mit rund 16 000 Grenzpunkten abgemarkt wurden. Die Gesamtkosten betrugen 5,1 Millionen Euro.
Juli
Es war eine Sanierung „light“, denn nicht alles, was wünschenswert war, konnte umgesetzt werden. Am Ende investierte der Landkreis etwa 3,6 Millionen Euro in die Berufsoberschule in Marktheidenfeld, davon alleine 1,1 Millionen Euro in die Pausenhalle.
Der Architekt spricht von einem „Gebäude mit nationaler Bedeutung“: Für rund 2,5 Millionen Euro wird das „Goldkuhle-Haus“ in Karlstadt saniert. Die Stadt selbst muss davon 355 000 Euro tragen. Der festungsartige Komplex stammt von 1376 und davor, ist also fast 50 Jahre älter als das Rathaus.
Für die 120 Esser an der Mittelschule in Marktheidenfeld wird eine neue Mensa gebaut. Seit der Eingliederung der früheren Hauptschulverbände aus Bischbrunn und Kreuzwertheim ist der Essensbereich zu klein. Für den Neubau sind 2,8 Millionen Euro eingeplant. Die Mensa soll zum Schuljahr 2017/18 fertig sein.
Ein rund fünf Millionen Euro teurer Gebäudekomplex wird im Werk 1 von Bosch Rexroth nach 16 Monaten Bauzeit seiner Bestimmung übergeben. Den Neubau will das Unternehmen als „klares Bekenntnis“ zum Standort Lohr verstanden wissen.
September
Die B 26 zwischen Karlstadt und Stetten wird auf einer Länge von knapp fünf Kilometern saniert. Der Ausbau, der mit rund 1,3 Millionen Euro veranschlagt ist, wird schneller fertig als geplant. Möglich macht das eine vorübergehende Vollsperrung.
Oktober
Aufatmen im Kreisbauausschuss: Die bevorstehende Generalsanierung des Friedrich-List-Gymnasiums und der Realschule in Gemünden wird sich nicht nochmals verteuern und weiter etwa 32,3 Millionen Euro kosten. In der Vergangenheit war die prognostizierte Summe immer weiter in die Höhe geschnellt. Die Arbeiten, die in zwei Abschnitten vonstattengehen, beginnen Anfang 2017 und sollen bis Sommer 2021 andauern.
Stolze 25 Millionen Euro fließen ins Aloysianumsareal in Lohr. Geplant ist dort der Bau von 58 weiteren Wohnungen, zehn Einfamilienhäusern und einer Pflegeeinrichtung mit 112 Zimmern. 48 Wohnungen waren bereits zuvor entstanden.
Fast ein Jahr nach dem ersten Spatenstich ist der Rohbau der neuen St.-Kilian-Schule in Marktheidenfeld fertig. Eröffnet werden soll das Sonderpädagogische Förderzentrum im September 2017. Dann werden etwa 7,2 Millionen Euro verbaut sein.
Lange haben die Marienbrunner auf diesen Augenblick gewartet: Das neue Feuerwehrgerätehaus wird eingeweiht. Der Neubau mit 139 Quadratmetern Nutzfläche besteht aus der Fahrzeughalle und einem Sozialtrakt.
November
Das Bauzentrum Gebhardt in Marktheidenfeld vergrößert sich: Nach sechsmonatiger Bauzeit wird der Neubau am Nordring fertig. Auf über 1200 Quadratmetern Fläche sollen sich die Kunden jetzt besser zurechtfinden können.
Beim Bau der Ortsumgehung von Rieneck tut sich was: Bis Anfang 2019 soll die Verlegung der Staatsstraße 2303 abgeschlossen sein. Die Entlastung der Ortsdurchfahrt wird rund 16 Millionen Euro kosten.
ONLINE-TIPP
Weitere Teile unseres MSP-Jahresrückblicks: www.mainpost.de/msp2016