Zu einem Orgelkonzert mit dem ehemaligen Regensburger Domkapellmeister Roland Büchner hatten Kirchenverwaltung und Kantorei St. Andreas in die gleichnamige Stadtkirche in Karlstadt eingeladen. In dem Benefizkonzert wurde zu Spenden zugunsten der Sanierung der elektrischen Steuerungen der beiden Kirchenorgeln aufgerufen.
Im "Jahr der Orgel 2021" hatten die Verantwortlichen einige renommierte Domorganisten für ein Benefizkonzert angesprochen, berichtete Manfred Goldkuhle von der Kirchenverwaltung in seiner Begrüßung. Der gebürtige Karlstadter Roland Büchner habe dem Wunsch, ein Orgelkonzert zu geben, gerne entsprochen.
Büchner setzte ein mit dem "Praeludium in C, BUXWN 148" von Dietrich Buxtehude. Von Johann Sebastian Bach erklangen das "Praeludium in C und die Fuge in C, BWV 545". Aus Bachs Orgelbüchlein, das eine der bedeutendsten Sammlungen von Orgelchorälen enthält, interpretierte Büchner die beiden Stücke "Jesu, meine Freude" und "Ich ruf' zu dir, Herr Jesu Christ". In Domenico Scarlattis "Sonata in D-Dur" waren die beiden Kirchenorgeln, die gemeinsam bespielt werden, getrennt zu hören. Auf ein auf der Hauptorgel gespieltes Motiv erklang echohaft die Antwort auf der Chororgel.
Es schloss sich die "Fantasia à gusto italiano, KWV 422" des Bach-Schülers Johann Ludwig Krebs an. In der Übergangszeit zwischen Barock und Klassik war Krebs einer der führenden Organisten Mitteldeutschlands. Es folgte im Programm die "Impression Grégorienne – op. 90 Nr. 2" des französischen Organisten Felix Alexandre Guilmant. Im Jahr 1901 komponierte Max Reger als freie Orgelstücke die Sammlung "12 Stücke op. 59". Das von Büchner intonierte "Benedictus op. 59/9" zählt zum unverzichtbaren Bestand des Repertoires eines Organisten. Mit der "Toccata in G – Nr. 3" aus der Sammlung "12 pièces pour orgue" von Théodore Dubois setzte Büchner einen fulminanten Abschluss.
Robert Wolz, Vorsitzender der Kantorei, dankte Roland Büchner für die schöne Stunde Kirchenmusik. Auf einen Rundgang durch die Geschichte der Orgelmusik vom Barock über Klassik bis zur Romantik habe der Domorganist seine begeisterten Zuhörer mitgenommen. Die Konzertbesucher bat Wolz um eine Spende für die Orgelsanierung. Die beiden Orgeln von St. Andreas, das Hauptwerk auf der Empore aus dem Jahr 1683, und die aus der ehemaligen Kapuzinerkirche stammende Chororgel, 1984/86 eingebaut, seien auf dem aktuellen Stand, erläuterte Goldkuhle. Die Register und elektrischen Steuerungen stammen allerdings aus dem Jahr 1956. 400 verbrauchte Magnete müssen abmontiert und durch neue ersetzt werden.