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Steinmark
Jagdliche Tradition der Fuchsjagd gepflegt
Jäger aus den Revieren Steinmark, Bischbrunn, Oberndorf und Altfeld waren am Sonntag aktiv, um Raubwild zu begrenzen.
Fuchstod geblasen: Bernd Heim (vorne rechts) vom Revier Steinmark und Ralf Endrich (vom Revier Oberndorf)
Foto: Ernst Dürr | Fuchstod geblasen: Bernd Heim (vorne rechts) vom Revier Steinmark und Ralf Endrich (vom Revier Oberndorf)
Ernst Dürr
Ernst Dürr
 |  aktualisiert: 21.02.2019 02:36 Uhr

Die jagdliche Tradition hoch gehalten haben Jäger aus den Revieren Steinmark, Bischbrunn, Oberndorf und Altfeld. Am Sonntag trafen sie sich anlässlich einer "Fuchswoche" zum Legen einer Jagdstrecke von Raubwild am Jägerkreuz im Steinmarker Revier. Bernd Heim (Revier Steinmark) und Ralf Endrich (Revier Oberndorf) bliesen dazu auf ihren Fürst-Pless-Hörnern das Jagdhornsignal "Fuchstod".

Zu sehen waren auf der Strecke ein Rotfuchs, zwei Waschbären und eine Rabenkrähe, die symbolisch für eine Reihe weiterer jagdlicher Erfolge nebeneinander auf Fichtengrün gebettet waren. Heim begründete die gemeinsame Aktion mit der Notwendigkeit, das Raubwild zu begrenzen. Der verantwortungsvolle Jäger versuche über die Fuchsjagd nicht nur Krankheiten wie die Räude einzudämmen, sondern vor allem auch einen Ausgleich zwischen Raubwild und Niederwild herzustellen.

Rauhaardackel Hanni (Besitzer Günther Leimeister vom Revier Bischbrunn) mit der Jagdstrecke.
Foto: Ernst Dürr | Rauhaardackel Hanni (Besitzer Günther Leimeister vom Revier Bischbrunn) mit der Jagdstrecke.

Fuchsfell nicht mehr gefragt

Früher hatte die Jagd auf den Rotfuchs aufgrund des wertvollen Fells noch eine hohe ökonomische Bedeutung. Da Fuchsfell kaum noch Verwendung finde, falle dieser Grund weg. Von der Jagd heute profitieren in den Spessarter Revieren Feldhasen ebenso wie Rebhühner, aber auch frisch gesetzte Rehkitze. Viele Bodenbrüter seien bedroht und könnten sich nur noch dort erhalten, wo die Jäger die Raubwildbestände kurz halte.

Bei manchen Tierschutzverbänden allerdings ist die Fuchsjagd umstritten. Sie drängen darauf, die Jagd auf den Rotfuchs komplett zu verbieten. Die Jagd auf Raubwild verstoße nach ihrer Auslegung gegen das Tierschutzgesetz, wonach es einen sinnvollen Grund geben muss, um ein Tier zu töten.

Weder ließen sich geschossene Füchse wirtschaftlich verwerten, noch könnten durch die Jagd Krankheiten bekämpft werden, meinen Tierschützer. Auch könne man den Fuchs nicht für den Rückgang von Tierarten verantwortlich machen, der eigentlich auf das Konto intensiver Landwirtschaft gehe. Fuchsjagd sei zudem unnötig, da sich Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und Sozialgefüge selbst regulieren würden.

Hilfe für Hasen und Rebhühner

Der Bayerische Jagdverband betrachtet hingegen die Bejagung des Raubwilds als angewandten Naturschutz und sieht darin eine Hilfe für Niederwild wie Feldhasen und Rebhühner.

Gerne ließ sich Benjamin Essert beim Treffen am Jägerkreuz mit dem Bruch, einem am "Schweiß" eines von ihm erlegten Waschbären gestrichenen Fichtenzweigs auszeichnen, den er stolz am Hut trug.
Foto: Ernst Dürr | Gerne ließ sich Benjamin Essert beim Treffen am Jägerkreuz mit dem Bruch, einem am "Schweiß" eines von ihm erlegten Waschbären gestrichenen Fichtenzweigs auszeichnen, den er stolz am Hut trug.

In den Revieren unserer Region werden verschiedene Jagdarten auf Fuchs ausgeübt. Eine große Rolle spielt dabei die Ansitzjagd von einem festen Platz aus, meist von Hochsitzen. Bei der Drück- oder Treibjagd schließen sich mehrere Jäger zusammen und positionieren sich unter Berücksichtigung der Windrichtung. Jagdhelfer treiben dann den Schützen das Wild zu. Anders bei der Lockjagd, bei der der Fuchs über das Nachahmen der Geräusche von Mäusen, Hasen, Kaninchen oder Rehkitzen angelockt wird.

Vielfältige Vorschriften gibt es für den Jäger bei der Fallenjagd zu beachten. Benjamin Essert vom Altfelder Revier berichtete den Jagdfreunden von zwei modernen tierschutzgerechten Lebendfallen, die er seit Mitte November erfolgreich betreut. Seitdem hat er dort elf Waschbären, zwei Füchse und zwei Baummarder gefangen. Die eingegrabenen Betonfallen seien blickdicht. Im absoluten Dunkel der Falle würde das gefangene Tier einschlafen, bis es der Jäger auf seinen Kontrollgängen entnehme.

 
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  • u.graeter
    Framing at its Best...verantwortungsvolle Jäger...die ihre Strecke betten...und Seuchen verbreitendes Raubwild
    Bei Ihrer Wortwahl wird einem übel..berichten Sie doch bitte über die tierquälerische Baujagd bei der die Tiere stundenlang Todesangst erleiden bevor sie ausgegraben oder zu Tode gebissen werden...
    Was soll diese angebliche Sorge um Niederwild wie Hase und Rebhuhn,dass dann doch von Jägern abgeknallt wird...während sich ohne Füchse Rötelmäuse vermehren können und die Gefahr von Infektionen mit dem Hanta Virus steigt !
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  • Herr "Dödi", als vorgebliches Mitglied einer Prüfungskommission sollten Sie sich eigentlich über das Erhalten jagdlicher Traditionen freuen. Und wenn Sie hier tatsächlich "Fehler" (ich meine die Lappalie links/rechts) feststellen sollten, freuen sich Betroffene sicher über sachlich vorgetragene Kritik, wozu ich Ihre bei wirklich bestem Willen nicht zählen kann. Und zum Verhltbis von Raubwild zum Niederwild halte ich mich lieber ab Dietzels Klassiker zum Niederwild. Ihre Kritik, dass im Artikel behauptet würde, dass das Raubwild allein zum Rückgang von Feldhasen und Rebühnern beitrage, kann ich auch bei nochmaligem Lesen nicht nachvollziehen. Andere Gründe werden dort keineswegs ausgeschlossen. Allerdings wird hier eben nur einer behandelt, nämlich der, um den es dabei geht. Also alles gut und korrekt, Herr Oberlehrer! Aber vielleicht ist Ihre maßlos überzogene Kritik an einfach damit zu begründen, dass Sie heute mit dem falschen Bein aufgestanden sind? Sie wissen schon, links/rechts...
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  • Doedi.wue
    Als prakitizierender Jäger und ehemaliges Mitglied der Jägerprüfungskommision, mit weit über 50 Jahresjagdscheinen,muß ich feststellen selten einen schlechter recherchierten Artikel zur Fallen-und Fuchsjagd und derer Begründung gelesen zu haben.(Nicht der Fuchs usw. sind am Niedergang des Niederwildes schuld).Die Behauptung Herrn Esserts,die gefangenen Tiere würden vor der Entnahme aus der Lebendfangfalle schlafen, zeigt auf, mit wie wenig Ahnung heutzutage der Jagdschein zu erhalten ist.Wenn schon Tradition,dann aber richtig. Herr Essert-Erlegerbruch rechts-Trauerbruch bei Beerdigungen links am Hut.Dieser Artikel zeigt ebenfalls auf,daß der Trend,“Runter vom Golfplatz-naus auf die Jagd“ (man kann den Jagdschein innerhalb drei Wochen bei gehörigem Geldaufwand ohne Ahnung von Flora und Fauna erhalten) alt erfahrene und noch naturverbundene Jäger veranlassen sollte „modernen“ Gewehrträgern auszuweichen,und aus Ethik-und Überlebensgründen den Jagdschein bei der Behörde freiwillig abzugebe
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