Verschiedene Jagdpächter aus dem Sinngrund sowie aus Partenstein und Lohrhaupten lösten ihre langjährige Hundekasse für Treibjagden auf und entschieden, das vorhandene Geld für einen guten Zweck zu verwenden. Bei einem gemeinsamen Treffen im Burgsinner Schlosspark übergaben sie jeweils 500 Euro an sieben Kindergärten der Region und stellten außerdem 1500 Euro für einen Winzer im Katastrophengebiet Ahrtal bereit.
Zur Ausübung der Jagd sind Hunde unentbehrliche Helfer. Sie unterstützen bei der Nachsuche von im Verkehr angefahrenen oder bei der Jagd angeschossenen Wild. Auch bei den Treibjagden, vor allem auf Wildschweine, kommen sie zum Einsatz. Pächter von schwarzwildreichen Revieren freuen sich über jeden Hundeführer, der sich mit seinem Vierbeiner an solchen herbst- und winterlichen Treibjagden beteiligt. Werden Hunde dabei von den wehrhaften Sauen verletzt, kommen auf den Hundehalter oft erhebliche Tierarztkosten zu.
Unterstützung bei anfallenden Tierarztkosten
Um die Hundeführer bei diesen Aufwendungen zu unterstützen, taten sich verschiedene einzelne Jagdpächter im Sinngrund sowie aus Partenstein und Lohrhaupten zusammen und richteten bereits im Jahr 2013 eine gemeinsame "Hundesozialkasse" ein. Teilnehmer bei Treibjagden dieser Jagdpächter zahlten jeweils einen Obolus in diese Hundekasse ein. Wurde ein Hund bei der Jagd verletzt, erhielt der Halter aus diesem Sammeltopf eine entsprechende finanzielle Unterstützung zu den Tierarztkosten.
Treibjagden gibt es weiterhin, aber in gewissem Sinn entbehrlich wurde diese Hundekasse, als die örtlichen Jägervereinigungen, die Kreisgruppen Gemünden und Lohr des Bayerischen Jagdschutz und Jägerverbandes (BJV), für ihre Mitglieder über den Landesjagdverband eine sogenannte Gruppenversicherung für Hunde abschlossen. Ab diesen Zeitpunkt übernahm die Versicherung, bis auf eine Selbstbeteiligung, die verletzungsbedingten Kosten. Die lokale Hundekasse wiederum zahlte die geringe Selbstbeteiligung.
Neue Versicherung macht Kasse entbehrlich
Nach einer gewissen Übergangszeit entschieden die Jagdpächter nun, diese Hundekasse aufzulösen und den vorhandenen Betrag einem guten Zweck zu spenden. Man kam überein, mit jeweils 500 Euro die örtlichen Kindergärten von Partenstein, Lohrhaupten, Aura, Fellen, Mittelsinn, Burgsinn und Rieneck zu unterstützen. Weitere 1500 Euro gehen als Spende an einen Winzer und Jäger im von der Flutkatastrophe betroffenen Ahrtal. Dies erläuterte der Partensteiner Revierpächter Ingo Steigerwald den sieben Kindergärtnerinnen beim Treffen zur gemeinsamen Spendenübergabe in Burgsinn.
Der Kontakt zum Winzer und Jäger im Ahrtal kam über die Verwandtschaft des Auraer Jagdpächters Franz Müller zu Stande. Die Tochter seiner im der Nähe das Ahrtals wohnenden Cousins habe mehrere Wochen bei diesem Winzer im betroffenen Flutgebiet geholfen, die größten Schäden aufzuräumen, berichtete Müller. Der 35 Jahre junge Winzer und Jäger habe vor einiger Zeit den Betrieb übernommen, seine Geschwister ausgezahlt und "nun hatte es durch die Katastrophe einen großen Teil seines Maschinenparks unter Wasser gesetzt". Zudem wurde ein relevanter Bereich der Weinbergsfläche sehr stark geschädigt. Deshalb wollen die Sinngrund-Jagdpächter diesen Winzer mit 1500 Euro unterstützen.
Spende im Ahrtal wird persönlich übergeben
Berthold Werner aus Rengersbrunn, der bisher die "Hundesozialkasse" verwaltete, überreichte die Spenden vor Ort an die jeweiligen Vertreterinnen der Kindergärten und an Franz Müller, der das Geld persönlich bei einem Besuch an den Winzer übergeben wird.
An der Hundekasse beteiligten sich die Pächter Gerd Brand (Eigenjagdrevier Rieneck II), Christian Larösch (Gemeindejagdrevier Burgsinn VI), Norbert Schröder, Michael Belz, Josef Muthig (EJR Burgsinn IVb), Alexander und Tobias Rützel (GJR Burgsinn I), Alfred Rützel (EJR Burgsinn IIIa), Gerd Lutz (EJR Lutz), Werner Sachs (GJR Mittelsinn III), Michael Fischer (GJR Fellen I), Norbert und Andreas Schneider (GJR Fellen III), Stefan Gerhard und Peter Müller (GJR Wohnrod II), Hubert und Erwin Pfeifroth (GJR Wohnrod I), Kurt Limbach (GJR Rengersbrunn), Franz Müller (GJR Aura), Ingo Steigerwald (GJR Partenstein), sowie Erich und Udo Köhler (GJR Lohrhaupten).