Mit einem Inzidenzwert von 290 war der Landkreis Main-Spessart am Montagnachmittag in Bayern auf Platz 5 der vom Coronavirus am stärksten betroffenen Landkreise und kreisfreien Städte. In Franken wies laut Statistik des Landesamts für Gesundheit in Erlangen nur die Stadt Nürnberg mit 307 Infizierten unter 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen einen höheren Wert auf. Aktuell waren nach Angaben des Landratsamtes am Montag 482 Personen im Landkreis mit dem Corona-Virus infiziert.
Insgesamt gab es damit seit Beginn der Pandemie 1259 (Freitag: 1123) positiv getestete Personen. Genesen sind davon 749 Personen. Es gibt seit dem Freitag vier neue Todesfälle zu beklagen. Die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen liegt somit bei 28. Die neuen Todesfälle gehörten altersbedingt einer Risikogruppe an. 25 Patienten werden stationär im Klinikum Main-Spessart behandelt. Es befinden sich 1307 enge Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.
Maskenpflicht in der Lohrer Innenstadt
Wegen des hohen Inzidenzwertes sind laut bayerischer Infektionsschutzverordnung im Landkreis Main-Spessart ab morgen Märkte und Wochenmärkte mit Ausnahme des Lebensmittelverkaufs untersagt. An Schulen findet ab der Jahrgangsstufe 8 Wechselunterricht statt, wenn der Mindestabstand nicht anders eingehalten werden kann. Musikschulen und Fahrschulen in Präsenzform sind verboten. Auf zentralen Begegnungsflächen, die morgen vom Landratsamt noch genauer definiert werden, gilt Maskenpflicht und ein Alkoholkonsumverbot. In der Lohrer Innenstadt wird demnächst die erweiterte Maskenpflicht gelten, darauf wies am Montagnachmittag die Stadt Lohr in ihrem Newsletter hin.
Neue Coronafälle an fünf Schulen und zwei Kitas
Neue Covid-19-Fälle gibt es in folgenden Schulen und Kindertagesstätten:
- Grundschule Gräfendorf: Eine Person wurde positiv getestet, es befindet sich eine Klasse in Quarantäne.
- Friedrich-List-Gymnasium Gemünden: Eine Person wurde positiv getestet, es befindet sich eine Klasse in Quarantäne.
- Gustav-Woehrnitz-Mittelschule Lohr: Eine Person wurde positiv getestet, es befindet sich eine Klasse bis 4. Dezember in Quarantäne.
- Mittelschule Frammersbach: Eine Person wurde positiv getestet, es befindet sich eine Klasse bis 10. Dezember in Quarantäne.
- Realschule Gemünden: Eine Person wurde positiv getestet, es befindet sich eine Klasse bis 4. Dezember in Quarantäne.
- Kindergarten St. Sebastian Zellingen: Eine Person wurde positiv getestet, die Lernwerkstatt befindet sich bis 8. Dezember in Quarantäne.
- Kita Baumhofstraße Marktheidenfeld: Eine Person wurde positiv getestet, eine Gruppe befindet sich bis 10. Dezember in Quarantäne.
Sing- und Musikschulen geschlossen
Betroffen von dem Beschluss des bayerischen Kabinetts vom 26. November, wonach bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 200 die Musikschulen zu schließen sind, sind ab Dienstag, 1. Dezember, die Sing- und Musikschulen im Landkreis Main-Spessart. Wie Andrea Meinunger von der Sing- und Musikschule Gemünden informiert, findet der Unterricht dort nun soweit möglich online statt. Weitere Informationen gibt es unter Tel.: (09351) 600152 oder auf der Website der Musikschule.
Die Schüler der Musikschule Arnstein werden von den Lehrkräften von Zuhause aus betreut. Zunächst bis Ende der Woche werde es keinen Präsenzunterricht mehr geben, berichtet Schulleiterin Martha Bolkart-Mühlrath. Auch der Instrumental- und Gesangsunterricht der Sing- und Musikschule findet ab Dienstag in Lohr nicht mehr am Kirchplatz sondern online statt. Die Lehrkräfte setzen sich mit ihren Schülern selbst in Verbindung, informiert die Pressestelle der Stadt. Der Unterricht an den Grundschulen, Mittelschule und Kitas sei von der Einschränkung nicht betroffen.
Nur noch Obersinn ohne Corona-Fall
Am späteren Montagabend kamen auch die nach Gemeinden aufgeschlüsselten Zahlen für den Landkreis aus dem Gesundheitsamt. Demnach ist lediglich noch Obersinn bislang ohne einen Corona-Fall. In allen anderen 39 Gemeinden und Städten des Landkreises gab es bisher mindestens eine Person, die positiv auf Covid-19 getestet wurde. Die Zahlen spiegeln auch die Standorte der betroffenen Senioreneinrichtungen und Pflegeheime wider. So gab es die meisten Fälle in Karlstadt (184), gefolgt von Gemünden (183) und Zellingen (130). Detailliert auf die Gemeindezahlen blickt die Redaktion am Dienstag.
Fragen rund um Corona beantworten die Mitarbeiter des Landratsamtes an der Corona-Hotline. Diese sind von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Freitag von 8 bis 14 Uhr unter Tel. (09353) 7931490 erreichbar. Bei Unklarheiten hinsichtlich der Rechtsauslegung oder Anträgen auf eine Ausnahmegenehmigung besteht die Möglichkeit, sich per E-Mail unter Ausnahmegenehmigung@Lramsp.de an das Landratsamt Main-Spessart zu wenden. Die Behörde selbst bleibt bis auf weiteres geöffnet. Es sollen jedoch Termine online oder per Telefon vereinbart werden.
Und warum darf man nicht mehr ins Schwimmbad gehen? Sind das die Infektionsherde?